Total NET - radioeins online onair - Social Media-Verbot für Kinder: Ein umstrittenes Thema

Jugendliche mit Smartphones © imago images/photothek/Thomas Trutschel
imago images/photothek/Thomas Trutschel
Jugendliche mit Smartphones | © imago images/photothek/Thomas Trutschel Download (mp3, 10 MB)

Ein Social Media-Verbot für Kinder unter 16 Jahren ist ein umstrittenes Thema. Während Australien entschlossen vorgeht, bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickelt und ob andere Länder folgen werden. radioeins-Multimedia-Experte Sven Oswald ist zwiegespalten: Einerseits sieht er die Gefahren von Social Media, andererseits erkennt er auch die Bedeutung für die Kommunikation und Bildung der Kinder.

Die australische Regierung arbeitet an einem Social Media-Verbot für alle unter 16 Jahren. Sven Oswald, selbst Vater, bestätigt die Sorgen vieler Eltern. Ein Verbot könnte jedoch dazu führen, dass Kinder von ihren Freunden abgeschnitten werden. Oswalds Tochter kommentierte den Plan der australischen Regierung mit einem schlauen Kommentar: "Gesetze dauern ja. Also sollen die mal machen. Und ehe die fertig sind, bin ich 16."

Australien wäre nicht das erste Land mit solchen Maßnahmen. In den USA dürfen Unternehmen keine Daten von Kindern unter 13 Jahren sammeln. In Frankreich ist Social Media unter 15 Jahren gesetzlich verboten, kann aber mit Zustimmung der Eltern umgangen werden. Australien plant jedoch, resoluter vorzugehen und Eltern keine Ausnahmen zu erlauben.

Seit Mai prüft Australien verschiedene Methoden zur Altersverifikation, um sicherzustellen, dass Kinder nicht einfach durch falsche Angaben die Verbote umgehen können. Eltern können hier nichts tun, das Gesetz soll strikt durchgesetzt werden.

Betroffen wären unter anderem X (ehemals Twitter), Instagram, Facebook, TikTok und möglicherweise sogar YouTube. Auch bestehende Accounts müssten ruhen, wenn das Gesetz in Kraft tritt. Die Tech-Konzerne kritisieren das Vorhaben als veraltet, doch die australische Regierung bleibt entschlossen. Ein solches Gesetz könnte bereits 2025 in Kraft treten und möglicherweise auch andere Länder inspirieren.

radioeins Mikrofon © radioeins
radioeins

Zum Archiv - Total NET - radioeins online onair

Wir bewegen riesige Datenströme und die riesigen Datenströme bewegen uns. Das Netz ist kein reiner Ort des Konsums mehr, sondern eine Plattform für Kreativität und Partizipation. Aus Computern sind Smartphones geworden, aus Läden Preissuchmaschinen. Poesiealben, Vereinssitzungen und Single-Parties werden durch Social Media Phänomene ersetzt.