Total NET - radioeins online onair - Datenschützer*innen warnen vor Impfpass-Fotos im Netz

Impfausweis © radioeins/Chris Melzer
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Postet keine Fotos von euren Impfpässen im Internet - sagt das Bundesgesundheitsministerium. Denn da stehen sensible Gesundheitsdaten drin und die könnten von Kriminellen genutzt werden, warnt die Behörde. Mit der Chargennummer oder dem Stempel kann man zum Beispiel Impfpässe fälschen und dann im Internet teuer verkaufen.

Wenn man so durch die sozialen Medien schweift, sieht man gerade immer wieder Postings von Leuten, die schon gegen Corona geimpft sind. Denn während Mediziner*innen und Politiker*innen und die Ständige Impfkommission (STIKO) über einen eventuellen Fall der Impfpriorisierung diskutieren, bekommen auch immer mehr jüngere Menschen den ersehnten Pieks in den Oberarm. Und die sind es dann oft, die voller Stolz Fotos vom Impfpass oder von der Impfbestätigung posten und genau das sollten sie und später wir alle mal lieber sein lassen.

radioeins-Multimedia-Experte Sven Oswald klärt auf.

Was genau sieht man auf diesen "Impf-Posts"?


Häufig leider nicht, wie sich jemand erleichtert und doch schmerzerfüllt den Oberarm hält, oft einfach ein Foto von diesem gelben Impf-Buch-Relikt, dass wir alle ja irgendwo noch in der Schublade für wichtige Dinge rumfliegen haben, manchmal aber auch einfach Fotos von irgendwelchen Schriftstücken, mit denen man eingeladen wurde, einen Termin bekommen hat oder die Impfung bestätigt bekommen hat.

Was ist daran denn problematisch? Also außer, dass man eventuell den Neid der anderen auf sich zieht?


Man sieht im Impfpass welcher Impfstoff das war und auch welche Charge, außerdem das Impfdatum und das gibt vor allem Impfgegnern und allen, die die Corona-Politik boykottieren und stören wollen, wundervolle Möglichkeiten an die Hand, denn: Es gibt da ein Portal namens nebenwirkungen.bund.de. Da sollen Geimpfte eventuelle Nebenwirkungen eintragen, ganz anonym natürlich, Datenschutz und so ... zur Plausibilisierung reichen Impfdatum, Art und Charge es Impfstoffs.

Also kann ich, wenn irgendwer seinen Impfpass postet, einfach die Daten nutzen, um bei den Nebenwirkungen zum Beispiel anzugeben, dass ich direkt nach der Impfung angefangen habe rosa Elefanten zu sehen?


Genau, und das kann und konnte schon das Bild der auftretenden Nebenwirkungen verfälschen oder verfälscht haben! Echt problematisch kann für einen selbst auch ein Impf-Posts – selbst ohne Foto – vom Impfpass werden!

Wie das denn?


Viele junge Menschen, die geimpft sind, haben Vorerkrankungen. Facebook zum Beispiel hat ja schon fast alle meine Daten, die wissen, wann ich geboren wurde und dann jetzt auch noch, dass ich geimpft wurde und können dann 1 und 1 zusammenzählen - das können selbst die dümmsten Algorithmen. Das alles ist heute vielleicht noch unproblematisch, aber wer weiß, wohin die Reise geht und wie wichtig solche Daten mal sein können, wenn ich einen neuen Job, eine neue Krankenkasse oder einen neuen Hauskredit suche!

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