Szenische Lesung - Henri Maximilian Jakobs über "Paradiesische Zustände" in der Schaubühne
Henri Maximilian Jakobs hat ein Buch über eine große Entscheidung geschrieben, die er auch selbst getroffen hat. Sein Roman "Paradiesische Zustände" erzählt die Geschichte einer Transition, des langen Wegs zur Selbsterkenntnis und des Hindernislaufs durch Behörden, Ämter und von sozialen Herausforderungen und verbindet dabei Einfühlungsvermögen und beißenden Humor. Für diese Erzählung sucht er auf der Studiobühne eine Form, diese mit Wort, Klang und einem Backofen begreiflich zu machen.
Wie würde es sich anfühlen, immer einen Schneeanzug zu tragen, auch am Strand oder im Freibad? Johann, die Hauptfigur in "Paradiesische Zustände", fühlt sich die meiste Zeit so – oder wie ein Wolpertinger, ein Fabelwesen, dass aus verschiedenen schlecht zueinander passenden Tieren zusammengesetzt ist. Ob beim Strandurlaub, bei der Arbeit im Berliner Wurst-Start-up "Le sausage" oder im Freibad – irgendetwas stimmt nicht ganz. Es braucht eine gescheiterte Liebesbeziehung und den Gang in die Abgründe der Psychiatrie, damit klar wird: Johann ist trans* und muss etwas Grundsätzliches ändern, wenn das Leben weitergehen und vielleicht sogar paradiesisch werden soll. Gegen alle Widerstände und mit Hilfe seiner besten Freundin Louise wird Johann endlich bei Licht duschen und gelassen vor dem Spiegel stehen.
Quelle: Schaubühne