Kommentar von Lorenz Meyer - Meta-Konzern beendet Faktenchecks und Moderation

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Mark Zuckerberg läutet bei Meta eine Zeitenwende ein. In einem Video kündigte der Chef von Facebook und Instagram gestern weitreichende Änderungen an: Seine Plattformen werden in den USA künftig auf Faktenchecks verzichten. Stattdessen sollen die Nutzer selbst Beiträge einordnen. Auch die Inhaltsrichtlinien werden zurückgefahren - besonders bei heiklen Themen wie Migration. Die Teams, die sich um die Inhaltsprüfung kümmern, verlegt Meta von Kalifornien nach Texas. Außerdem wurde bekannt: Meta spendet eine Million Dollar für Donald Trumps Amtseinführung. Und holt mit dem Kampfsportveranstalter Dana White einen engen Trump-Vertrauten in den Verwaltungsrat.

Zuckerberg wählte für seine Ankündigung - ob bewusst oder unbewusst - einen symbolträchtigen Tag: den 7. Januar, exakt vier Jahre nach der Sperrung von Donald Trumps Meta-Konten. Seinerzeit hatte Trump Sympathie für jene Anhänger gezeigt, die das Kapitol gestürmt hatten. Jetzt, kurz vor seiner Rückkehr ins Präsidentenamt, macht Zuckerberg eine komplette Kehrtwende.

Lorenz Meyer ist Medienkritiker, Satiriker und Autor.

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