Schöner Lesen - "Finger ab" von Hannelore Cayre
Die Buchhändler Empfehlung am heutigen Montag ist "Finger ab" von Hannelore Cayre.
Wie stellen Sie sich die Steinzeit vor? Horden von Jägern und Sammlern? Lendenschurze aus Mammutfell und Großfamilien, die stumm ins flackernde Feuer starren? Könnte so gewesen sein oder ganz anders. Denn zwei Skelette, die in Frankreich gefunden werden, lassen eine junge Paläontologin andere Schlüsse ziehen. Welche das sind und warum die Familie Feuerstein damit nichts zu tun hat, weiß unser Höhlenmaler der Herzen, Christian Koch aus dem "Hammett" in Kreuzberg. Er hat "Finger ab" von Hannelore Cayre für uns gelesen.
Inhalt
Vergesst Familie Feuerstein! Alles Quatsch - Wilma war Erfinderin, ihre kleine Schwester entdeckte das Erzählen. Und natürlich waren sie keine Weißen. Aber in ihrer Sippe gab es schon damals Verblendung, Herrschaft und Gewalt. Beim Fund eines 35.000 Jahre alten Tatorts wittert eine Paläontologin Morgenluft: Zeit, die patriarchale Brille abzulegen, mit der Homo sapiens bisher betrachtet, erforscht, interpretiert wurde. Diese Ausgrabung öffnet die Schleusen für eine neue Erzählung. Die französische Strafverteidigerin und Schriftstellerin Hannelore Cayre schlägt eine frische Seite in der Geschichte des subversiven Kriminalromans auf.
Autor*in
Hannelore Cayre ist Strafverteidigerin in Paris, schreibt Romane und betätigt sich als Schauspielerin, Drehbuchautorin und Regisseurin. Früher war sie Finanzchefin einer Filmproduktionsfirma. Irgendwann langweilte sie das Finanzwesen, die Juristerei hingegen faszinierte sie. Cayre spezialisierte sich auf Strafrecht und wurde Pflichtverteidigerin. Für "Die Alte" erhielt sie den Prix du polar européen und den Grand Prix de littérature policière. Sie selbst schrieb das Drehbuch für den Kinofilm "Eine Frau mit berauschenden Talenten".