Schuldig bekennen für die Freiheit - Holger Stark (DIE ZEIT) zum Assange-Deal: "Das hat große Auswirkungen für die Pressefreiheit"

Screenshot vom X-Konto von WikiLeaks von Julian Assange bei seiner Ankunft in Bangkok, nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis © @wikileaks/PA Wire/dpa
@wikileaks/PA Wire/dpa
Screenshot vom X-Konto von WikiLeaks von Julian Assange bei seiner Ankunft in Bangkok, nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis | © @wikileaks/PA Wire/dpa Download (mp3, 7 MB)

WikiLeaks-Gründer Julian Assange hat sich mit der US-Justiz auf einen Deal geeinigt, der ihm die Freiheit sichern soll. Er soll sich dafür teilweise schuldig bekennen. Assange ist jetzt auf dem Weg auf eine Insel im Pazifik, um diese Abmachung rechtsgültig zu machen. Holger Stark, Stellvertretender Chefredakteur und Ressortleiter Investigative Recherche und Daten von DIE ZEIT und ZEIT ONLINE, zeigte auf radioeins gemischte Gefühle und sprach von einem Tag der Freude und des Schmerzes. Denn Assange musste sich für die Freiheit schuldig bekennen. "Das hat große Auswirkungen für die Pressefreiheit", so Stark.

Der Journalist, Whistleblower und WikiLeaks-Gründer Julian Assange ist überraschend aus der Haft in London entlassen worden. Der 52-Jährige befindet sich derzeit auf einem Flug auf die nördlichen Marianen. Dabei handelt es sich um ein US-Außengebiet im Westpazifik in der Nähe von Australien. Dort soll er am Mittwochmorgen vor einem US-Gericht erscheinen. Hintergrund soll ein "Deal" zwischen Assange und der US-Justiz sein.

Assange saß seit 2019 in einem Hochsicherheitsgefängnis in Großbritannien. Der 52-jährige Gründer der Enthüllungsplattform Wikileaks wird in den USA beschuldigt, ab 2010 rund 700.000 vertrauliche Dokumente über militärische und diplomatische Aktivitäten der USA veröffentlicht zu haben.

Lorenz Meyer © Lorenz Meyer
Lorenz Meyer

Kommentar von Lorenz Meyer - Julian Assange ist frei - ein guter Tag für den Journalismus?

WikiLeaks-Gründer und Whistleblower Julian Assange hat sich mit der US-Justiz auf einen Deal geeinigt, der ihm die Freiheit sichern soll. Er soll sich dafür teilweise schuldig bekennen. Assange ist jetzt auf dem Weg auf eine Insel im Pazifik (US-Außengebiet), um diese Abmachung rechtsgültig zu machen. Danach wird er in Australien erwartet. Ist das ein guter Tag für den Journalismus?

Plakat für dei Freilassung von Julian Assange
imago images / Matrix

Einigung mit US-Justizministerium - Julian Assange ist frei

Im jahrelangen Rechtsstreit um den Wikileaks-Gründer Assange gibt es eine überraschende Wende. Nach fünf Jahren Haft in London ist er nach Angaben von Wikileaks aus dem Gefängnis freigekommen und aus Großbritannien ausgereist. Assange soll mit dem US-Justizministerium vereinbart haben, sich in dem Spionageskandal in einem Punkt schuldig zu bekennen. Die Strafe würde als verbüßt gelten.