Hintergrund - Warum ist das Verhältnis von Israel und UN so zerrüttet?

UN-Friedenstruppen im Libanon © IMAGO/Xinhua
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Nach wiederholtem israelischen Beschuss der UN-Beobachtermission UNIFIL im Libanon verschärft sich der Ton zwischen Israel und UN. Der israelische Regierungschef Netanjahu forderte UN-Generalsekretär Guterres auf, "UNIFIL aus Hisbollah-Hochburgen und den Kampfzonen" abzuziehen. Blauhelmsoldaten dürften "niemals" zum Ziel werden, erklärt der UN-Sicherheitsrat. Warum ist der Ton zwischen UN und Israel schon fast traditionell so scharf? Wir sprechen mit dem Politikerwissenschaftler Florian Markl, u.a. Mitautor des Buchs "Vereinte Nationen gegen Israel".

UN-Friedenstruppen im Libanon © Marwan Naamani/dpa
Marwan Naamani/dpa

UN-Blauhelme unter Beschuss - Israel und UN - ein angespanntes Verhältnis

Israels Premierminister Netanjahu fordert den Rückzug der UN aus den Kampfzonen, nachdem fünf UNIFIL-Blauhelme im Süden des Libanon durch Luftangriffe verletzt wurden. Israelische Panzer drangen in eine UN-Stellung ein, was UN-Generalsekretär Guterres als möglichen Verstoß gegen das Völkerrecht und als Kriegsverbrechen bezeichnete. Israel betrachtet UN-Organisationen als nicht vertrauenswürdig und wirft ihnen vor, mit Gegnern zu kollaborieren. Das Verhältnis zwischen Israel und der UN ist stark zerrüttet, und Vermittlung scheint schwierig, wobei die USA als möglicher Vermittler genannt werden. Wir sprechen darüber mit Robert Chatterjee, Nahost-Experte und stellvertretender Chefredakteur der Nahost-Zeitschrift zenith.