rbb|24 Recherche - Verdacht auf systematischen Betrug in der Berliner Taxi- und Mietwagenbranche

Haben Mietwagenfirmen in Berlin den Staat um Millionen an Steuern und Abgaben betrogen?
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In der Berliner Mietwagen- und Taxibranche existiert ein System von sogenannten "Firmenbestattungen", das mutmaßlich dazu dient, Steuern und Sozialabgaben zu hinterziehen und Schwarzarbeit zu verschleiern. Das belegen Informationen und Dokumente, die die Redaktion rbb|24 Recherche ausgewertet hat. Mehr dazu von Jana Göbel von rbb|24 Recherche.

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Bei dem Verdacht auf systematischen Betrug in der Berliner Taxi- und Mietwagenbranche geht es um gut 60 Firmen mit mehr als 1300 Fahrzeugen, die in den vergangenen vier Jahren in Berlin für Uber, Bolt, Freenow und als Taxiunternehmen tätig waren. Die Firmen wurden fast immer von den gleichen Notaren gegründet und nach zwei bis drei Jahren ins Ausland verkauft.

Experten sprechen in diesen Fällen von "Firmenbestattungen". Florian Köbler, der Bundesvorsitzende der Deutschen Steuergewerkschaft, äußert den Verdacht, dass es darum geht, die Firmen wieder vom Markt zu nehmen, bevor die Finanzbehörden erste Prüfungen vornehmen.

In fast allen Fällen wurden Firmenanteile nach zwei bis drei Jahren über eine Holding in Bulgarien an eine Gesellschaft in Großbritannien veräußert. Das britische Unternehmen gehört laut Handelsregister einem saudi-arabischen Staatsbürger. rbb|24 Recherche hat den im Kreis Barnim lebenden Geschäftsführer der bulgarischen Holding mit den Vorwürfen konfrontiert, er wollte sich nicht äußern.