US-Wahlkampf - Biden geht, Harris rückt in den Fokus

US-Präsident Joe Biden hebt die Hand von US-Vizepräsidentin Kamala Harris © Evan Vucci/AP/dpa
Evan Vucci/AP/dpa
US-Präsident Joe Biden hebt die Hand von US-Vizepräsidentin Kamala Harris | © Evan Vucci/AP/dpa Download (mp3, 9 MB)

Joe Bidens Kritiker haben erreicht, was sie wollten: Seinen Rückzug vom Rennen um das Weiße Haus. Aber nun sind viele Fragen offen. Biden und viele prominente Demokraten haben US-Vizepräsidentin Kamala Harris empfohlen. Letztendlich werden aber die Delegierten des Parteitags entscheiden. ARD-Korrespondentin Claudia Sarre mit den Einzelheiten dazu aus Washington.

Offiziell hat sich noch niemand aus der Deckung gewagt, der gegen Kamala Harris antreten will. Aber die große Mehrheit der Demokraten hat kein Interesse an einem Konkurrenzkampf. Auf der einen Seite stehen die Republikaner geschlossen hinter ihrem Kandidaten Donald Trump. Das haben sie zuletzt eindrucksvoll auf ihrem Parteitag in Milwaukee gezeigt. Auf der anderen Seite läuft den Demokraten die Zeit davon. Deshalb ist es kaum überraschend, dass sich schnell viele Demokraten hinter Kamala Harris als neue Kandidatin gestellt haben.

Aber nicht alle haben eine offizielle Empfehlung für Harris ausgesprochen, darunter Barrack Obama oder die ehemalige Vorsitzende des Repräsentantenhauses Nancy Pelosi. Letztendlich sind es die über 4.000 demokratischen Delegierten, die auf dem Parteitag Mitte kommenden Monats über ihre Präsidentschaftskandidatin oder ihren Präsidentschaftskandidaten abstimmen. Joe Biden hat die Vorwahlen gewonnen, die Delegierten hätten für ihn stimmen müssen – aber nicht zwangsweise für Kamala Harris. Ein Gegenkandidat müsste rund 300 Unterstützer-Stimmen zusammenbekommen, um antreten zu können.

Kamala Harris © IMAGO / ABACAPRESS
IMAGO / ABACAPRESS

US-Wahlkampf - Nach Biden-Rückzug: Kann Kamala Harris gegen Trump gewinnen?

Nach dem Rückzug von US-Präsident Joe Biden aus dem Präsidentschaftswahlkampf erhält Vizepräsidentin Kamal Harris aus ihrer demokratischen Partei Unterstützung als neue Kandidatin. Harris selbst bereitet sich inzwischen auf den Wahlkampf vor. Aber wie stehen ihre Chancen, gegen Donald Trump zu gewinnen? Das fragen wir US-Politikexpertin Rachel Tausendfreund vom German Marshall Fund of the United States.

US-Vizepräsidentin Kamala Harris © IMAGO / ZUMA Press Wire
IMAGO / ZUMA Press Wire

US-Wahlkampf - Präsidentschaftskandidatur: Joe Biden schlägt seine Stellvertreterin Kamala Harris vor

US-Präsident Biden verzichtet auf die erneute Präsidentschaftskandidatur der Demokraten. Das hat der 81-Jährige am Abend über seine Social-Media-Kanäle bekannt gegeben. Die Entscheidung habe er im besten Interesse seiner Partei und des Landes getroffen, erklärte Biden. Er schlägt außerdem für die Wahl im November seine Stellvertreterin Kamala Harris vor. Sie hat inzwischen schon angekündigt, für die Kandidatur bereit zu sein. Aus Washington berichtet ARD-Korrespondentin Katrin Brand.

Friedrich Küppersbusch © imago images/Horst Galuschka
imago images/Horst Galuschka

Der Kommentar von Friedrich Küppersbusch - Bidens Rückzug: Kommt der Verzicht auf die Kandidatur spät oder zu spät?

Es kam nicht mehr wirklich überraschend, aber als Joe Biden gestern dann verkündete, dass er nicht mehr für eine weitere Amtszeit als US-Präsident zur Verfügung steht, war die Aufregung weltweit trotzdem groß. Politikerinnen und Politiker zollten Biden Respekt für diesen Schritt. Diejenigen, die einen US-Präsidenten Donald Trump verhindern möchten, haben jetzt wieder Hoffnung. Als wahrscheinliche neue demokratische Präsidentschaftskandidatin gilt Vizepräsidentin Kamala Harris. Allerdings sind es nur noch dreieinhalb Monate bis zur Wahl am 5. November.