Nach Eklat bei Nan Goldin-Ausstellung - Kontroverse um Nan Goldin und Antisemitismus im Kulturbetrieb

Nan Goldin spricht auf der Ausstellungseröffnung "Nan Goldin. This Will Not End Well" © Fabian Sommer/dpa
Fabian Sommer/dpa
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In der Eröffnungsrede zur Retrospektive ihres Werks in der Neuen Nationalgalerie hat die jüdisch-amerikanische Künstlerin Nan Goldin Israels Vorgehen in Gaza mit antisemitischen Pogromen verglichen. Zuspruch gab es von pro-palästinensischen Aktivisten, die dann die Gegenrede des Direktors der Neuen Nationalgalerie, Biesenbach, niedergebrüllt haben. Gestern fand vor diesem aufgeheizten Hintergrund in der Neuen Nationalgalerie ein Symposium statt. Titel: Kunst und Aktivismus in Zeiten der Polarisierung. Wir sprechen darüber mit der Politologin Saba-Nur Cheema.

"Es ist ein kultureller Völkermord. Warum kannst du das nicht sehen, Deutschland?" Mit diesen Worten hat die Fotografin Nan Goldin eine heftige Diskussion über Antisemitismus im Kulturbetrieb ausgelöst. In ihrer Eröffnungsrede zur Retrospektive ihres Werkes in der neuen Nationalgalerie verglich die jüdisch-amerikanische Künstlerin Israels Vorgehen in Gaza mit antisemitischen Pogromen. Zuspruch erhielt sie von pro-palästinensischen Aktivisten, während die Gegenrede des Direktors der neuen Nationalgalerie, Klaus Biesenbach, niedergebrüllt wurde.

Vor diesem aufgeheizten Hintergrund fand gestern in der neuen Nationalgalerie ein Symposium mit dem Titel "Kunst und Aktivismus in Zeiten der Polarisierung" statt. Kuratiert wurde es vom Historiker Meren Mendel und der Politologin Saba-Nur Cheema, einem muslimisch-jüdischen Ehepaar, das sich für Verständnis in dieser Debatte engagiert.

Die Stimmung dort war angespannt, da es im Vorfeld diverse Diskussionen gab und die Forderung, die Diskussion zu verhindern. Trotzdem konnte das Symposium wie geplant durchgeführt werden. Es gab ein paar Absagen, aber insgesamt lief es gut, erklärte Saba-Nur Cheema auf radioeins. Es war ein Beginn, um die Diskussion über Antisemitismus und den Kulturbetrieb zu führen.