Aktuelle Lage - Maul- und Klauenseuche in Brandenburg

Mitarbeiter bringen am Tierhof Alt-Marzahn Schilder an, die auf die durch die Maul- und Klauenseuche gefährdeten Tiere hinweisen © Jens Kalaene/dpa
Jens Kalaene/dpa
Mitarbeiter bringen am Tierhof Alt-Marzahn Schilder an, die auf die durch die Maul- und Klauenseuche gefährdeten Tiere hinweisen | © Jens Kalaene/dpa Download (mp3, 9 MB)

Nach dem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in einer Büffelherde in Brandenburg haben die Behörden bis jetzt keine Hinweise auf eine Ausbreitung in weiteren Tierbeständen. Forscher konnten den Virustyp bestimmen. Die Variante des Erregers zu kennen, sei ein wichtiger Schritt im Kampf gegen die Tierseuche, sagte Bundesagrarminister Özdemir. Ziel sei es, die Maul- und Klauenseuche schnell einzudämmen. rbb-Reporter Martin Krauß berichtet darüber.

Der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) hat wirtschaftliche Folgen für die Betriebe in Brandenburg und anderen Teilen Deutschlands. So teilte die ODW-Molkerei in Elsterwerda im Elbe-Elster-Kreis mit, sie dürfe keine Produkte mehr in Länder außerhalb der EU liefern. Mexiko und Südkorea hatten schon einen generellen Importstopp für deutsches Schweinefleisch verhängt. Der Präsident des Landesbauernverbands Brandenburg, Wendorff, betonte im rbb die Bedeutung des Handels für die Landwirtschaft.

Das MKS-Virus war in Proben von Wasserbüffeln in Ostbrandenburg nachgewiesen worden. Bei Klauentieren führt das Virus zu einem Leistungsabfall. Menschen können sich laut Experten praktisch nicht anstecken. Im Kreis Oder-Spree wurden heute vorsorglich fast 60 Ziegen, Schafe und Rinder eines Betriebs in Schöneiche getötet. Der Betrieb hatte Heu von dem Hof in Hönow bezogen. Im benachbarten Landkreis Barnim berät am Nachmittag der Krisenstab über das weitere Vorgehen. Am Wochenende sind dort in einem Mastbetrieb fast 200 Schweine vorsorglich getötet worden.

Ein passender Impfstoff gegen den MKS-Virustyp kann nach Angaben des Friedrich-Löffler-Institutes innerhalb weniger Tage hergestellt werden. Die Experten der renommierten Forschungseinrichtung des Bundes wissen aber noch nicht, auf welchem Weg das Virus eingeschleppt wurde - es ist für Klauentiere wie Rinder und Schweine hochansteckend.