rbb|24 Recherche - Fördergelder für klimagerechte Wohnraumsanierung bleiben ungenutzt

Straßenzug mit Altbauten © radioeins/Chris Melzer
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Berlin hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu werden. Dies erfordert eine umfassende energetische Sanierung vieler Gebäude. Insgesamt müssten rund 500.000 Wohnungen saniert werden, um dieses Ziel zu erreichen. Doch bisher tut sich viel zu wenig. Obwohl es in Berlin ein Förderprogramm gibt, das Eigentümer mit Zuschüssen unterstützt, werden diese Mittel kaum abgerufen. Im Jahr 2023 blieben 100 Millionen Euro ungenutzt. Warum das so ist, erklärt Ute Bartel von der Redaktion rbb|24 Recherche.

Gut 100 Millionen Euro aus dem Berliner Landesprogramm "Soziale Wohnraummodernisierung 2023" wurden von den Wohnungsunternehmen in den vergangenen zwei Jahren nicht in Anspruch genommen.

Das bestätigte die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung auf Anfrage der Redaktion rbb|24 Recherche. Der Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (BBU) kritisierte das Förderprogramm angesichts der Kostenentwicklung im Baubereich als "nicht sinnvoll". Seit 2023 stellt Berlin jährlich gut 73 Millionen Euro für die sozialverträgliche energetische Sanierung von Mietwohnungen bereit.

Das Programm des Berliner Senats ist im Jahr 2023 gestartet, um Wohnungseigentümer bei der energetischen Sanierung finanziell zu unterstützen. Wer die Zuschüsse in Anspruch nehmen will, muss einer Begrenzung der Mieten zustimmen. Nach der Sanierung darf die Miete nur um 50 Cent pro Quadratmeter erhöht werden. Außerdem muss die sanierte Wohnung 15 Jahre lang als Sozialwohnung vermietet werden. So wollte Berlin den Bestand an Sozialwohnungen sichern beziehungsweise erhöhen.

Das geringe Interesse der Wohnungsbauunternehmen an dem Förderprogramm begründet der BBU unter anderem mit den strikten Rahmenbedingungen wie den Mietpreisen und der Sozialbindung.