Wissenschaftsdoku zu sexueller Lust - Noch Lust auf Lust? Wie unsere Libido tickt
Jüngere Menschen haben immer seltener Sex, obwohl die Kontaktmöglichkeiten dank diverser Apps so gut sind wie nie; in Langzeitbeziehungen lässt die Lust oft nach. Doch was sagt die Häufigkeit über Lustempfinden und sexuelle Zufriedenheit aus? Die Wissenschaftsdokumentation "Noch Lust auf Lust? Wie unsere Libido tickt" befasst sich am heute ab 20:15 Uhr auf 3sat mit dem Thema. Wir sprechen darüber mit der Entwicklungspsychologin und Sexualtherapeutin Sonja Bröning an der Medicalschool Hamburg.
Gründe für sexuelle Lustlosigkeit können Leistungsdruck, neue Rollenbilder und die Dauerpräsenz des Smartphones sein. Das eigene Begehren auszuleben kann befreien, aber auch herausfordern. Könnte Lustmaximierung mit Pornos, Tantra-Seminaren oder Puppenbordellen dabei helfen? Gerade in Langzeitbeziehungen lässt die Lust oft nach – das führt zu Ängsten, Unzufriedenheit und Beziehungsproblemen. Sexualberatung, Lustseminare oder die Öffnung der Beziehung können Möglichkeiten sein, gegenzusteuern.
Lust ist eine ganzheitliche Erfahrung, bei der alle Sinne bespielt werden. Dieses Empfinden entwickelt sich bereits frühkindlich mit den Berührungen und den Interaktionen der engsten Bezugspersonen. Die Paartherapeutin Sonja Bröning bestärkt Hilfesuchende darin, zu akzeptieren, dass das Lustempfinden von Mensch zu Mensch unterschiedlich ist und sich im Lauf einer Beziehung und des Lebens ständig verändert. Das liegt am Bindungsverhalten, aber auch die psychische und körperliche Gesundheit spielen eine wichtige Rolle. Mit Neugierde und Offenheit lässt sich das Begehren auch nach Jahrzehnten wiederbeleben.
Quelle: 3sat