Krise der Grünen - Grünen-Parteichefs Nouripour und Lang kündigen Rückzug an
Bei den Grünen gibt es einen Wechsel an der Parteispitze. Ricarda Lang und Omid Nouripour haben heute angekündigt, beim Parteitag im November nicht wieder zur Wahl anzutreten. Der Politikwissenschaftler Hubert Kleinert bewertet diesen Schritt auf radioeins als nachvollziehbar und respektabel. Er sieht die Gründe für den Abschwung der Grünen in der schlechten Performance der Parteispitze, Fehlern in der Klimapolitik und einer unklaren Migrationspolitik. Kleinert betont, dass die Grünen nicht nur personelle, sondern auch politische Veränderungen vornehmen müssen, um wieder erfolgreich zu sein.
Das Wahlergebnis in Brandenburg sei Zeugnis der tiefsten Krise der Partei seit einer Dekade, sagte Nouripour bei einem gemeinsamen Auftritt mit seiner Co-Vorsitzenden Lang. Beide übernähmen Verantwortung, es brauche einen Neustart, es sei Zeit, die Geschicke in neue Hände zu legen. Dieser Schritt sei ihnen nicht leicht gefallen, ergänzte Lang. Jetzt sei aber nicht die Zeit, um am eigenen Stuhl zu kleben, sagte die 30jährige. Fragen waren bei dem Auftritt nicht erlaubt.
Lang und Nouripour standen seit Februar 2022 gemeinsam an der Spitze der Grünen. Sie folgten Annalena Baerbock und Robert Habeck, die nach der Bundestagswahl Ministerämter in der Ampel-Regierung übernommen hatten. Bis zum Parteitag im November bleiben Nouripour, Lang und die anderen Mitglieder des Bundesvorstandes geschäftsführend im Amt.