Berlinale | Berlinale Special - Shoah
Zwölf Jahre lang arbeitete Claude Lanzmann an seinem monumentalen Werk über den Holocaust. Der Film erzählt von der Vernichtung von sechs Millionen europäischen Jüdinnen und Juden während des Zweiten Weltkriegs und machte die hebräische Bezeichnung Shoa allgemein bekannt. Mehr dazu von radioeins-Berlinale-Reporterin Julia Vismann.
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Lanzmann nutzte kein historisches Filmmaterial, sondern besuchte Orte, an denen die Verbrechen stattfanden, und führte Interviews mit Überlebenden, Zeug*innen und Tätern aus 14 Ländern, um die Ereignisse zu nachzuzeichnen. Der Film entstand aus Lanzmanns Befürchtung heraus, dass der Völkermord, der nur 40 Jahre zuvor begangen worden war, bereits aus dem Gedächtnis verschwunden sein und die Gräueltaten als Geschichte abgetan werden könnten.
Als Meilenstein der Filmgeschichte – episch und intim, unmittelbar und unumstößlich zugleich – deckt der Film verborgene Wahrheiten auf, definierte das Dokumentarfilmschaffen neu und beeindruckt in seiner Radikalität bis heute.
Quelle: Berlinale