Berlin-Kreuzberg - Bezirksbürgermeisterin Herrmann zum Görlitzer Park: Ein Zaun wird die Situation nicht verbessern
Vor einem Jahr hat berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegener (CDU) zu einem Sicherheitsgipfel ins Rote Rathaus eingeladen, um über Probleme wie Drogen, Obdachlosigkeit und soziale Schwierigkeiten im Görlitzer Park zu sprechen. Wegener schlug vor, den Park mit einem Zaun zu umgeben, was der grün-geführte Bezirk ablehnt. Clara Herrmann, die Bezirksbürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg, betonte auf radioeins die Notwendigkeit eines Maßnahmenbündels und pragmatischer Ansätze wie Drogenkonsumräume. Der Bezirk hat rechtliche Schritte gegen den Zaun eingeleitet, die nun beim Oberverwaltungsgericht liegen.
Ein Jahr nach dem "Sicherheitsgipfel" für den Görlitzer Park in Berlin-Kreuzberg hat das Bezirksamt eine erste Bilanz gezogen. Mit Geld aus den damaligen Verabredungen wurden unter anderem soziale Projekte finanziert - etwa das Peer-Projekt, wo 15 Menschen aus der Drogenszene helfen, Spritzen und Kanülen im Park aufzusammeln. Dazu kommen sogenannte "Kiezhausmeister", die sich unter anderem um die Instandhaltung des Parks kümmern. Zusätzlich sollen Park- und Kiezläufer für ein Sicherheitsgefühl sorgen.
Clara Herrmann, die Bezirksbürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg, betonte auf radioeins, dass der Park in dicht besiedelten Wohngebieten liegt und, dass ein Maßnahmenbündel und kein Zaun notwendig sei. Der Bezirk hat unter anderem eine ganzjährige Notübernachtung für obdachlose Menschen eingerichtet und die Präsenz von Park-Kiezläufern und Sozialarbeitern erhöht. Das Problem des Drogenkonsums, insbesondere von Crack, ist weiterhin ungelöst. Herrmann betont, dass das Verdrängen von Drogenabhängigen keine Lösung sei und pragmatische Ansätze wie in Zürich notwendig seien, wo es Drogenkonsumräume gibt.
Unterdessen hat die Berliner FDP vorgeschlagen, im Görlitzer Park Wohn- und Gewerbeflächen zu bauen, um soziale Kontrolle und Sicherheit zu erhöhen. Herrmann lehnt dies ab, da der Bezirk bereits dicht besiedelt ist und Grünflächen für die Naherholung und das Stadtklima benötigt werden.