Nach Regierungswechsel - IAEA-Generalsekretär Grossi zu Atomgesprächen in Teheran

IAEA-Chef Rafael Grossi © AP Photo/Eugene Hoshiko
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Der Generaldirektor der IAEA, Rafael Grossi, ist zu Gesprächen in Teheran, um das Atomabkommen wiederzubeleben. Die Zeit drängt, um eine Lösung zu finden und eine weitere Eskalation zu verhindern. Was davon zu erwarten ist, besprechen wir mit Oliver Meier, Forschungsdirektor beim European Leadership Network.

Der neue iranische Präsident, Peseschkian, hat sich für eine Wiederbelebung des Atomabkommens ausgesprochen. Dieses Abkommen von 2015 sollte verhindern, dass der Iran eine Atombombe baut oder bauen kann. Nach dem Ausstieg der USA im Jahr 2018 unter Präsident Trump lag das Abkommen jedoch auf Eis. Die Angst vor einer iranischen Atombombe ist mittlerweile größer denn je.

Der Generaldirektor der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA), Rafael Grossi, ist zu Gesprächen in Teheran. Grossi hat sich besorgt über die zunehmende Menge an hoch angereichertem Uran im Iran geäußert. Teheran verweigert Inspektoren den Zugang und hält seine Nuklearaktivitäten geheim.

Der Iran hat sein Atomprogramm in den letzten Jahren kontinuierlich ausgebaut und die Bestimmungen des Atomabkommens von 2015 sukzessive verletzt. Dies geschah als Reaktion auf den Ausstieg der USA aus dem Abkommen im Jahr 2018. Das Abkommen besteht derzeit nur noch auf dem Papier.

Doch der Iran zeigte nach dem Amtsantritt des neuen Präsidenten Ende Juli Gesprächsbereitschaft. Der neue Außenminister Araghchi, der das Atomabkommen mitverhandelt hatte, führte Gespräche am Rande der UN-Generalversammlung im September. Die US-Wahl und die militärische Konfrontation zwischen Iran und Israel haben jedoch die Chancen auf ein neues Abkommen verringert.