Englische Sendung aus Lhasa umbenannt - Hello Xizang statt Holy Tibet
Seit 2002 produziert das Funkhaus des chinesischen Rundfunks in Lhasa eine Sendung in englischer Sprache. Der vergangene Jahreswechsel brachte hier eine interessante Umbenennung.
Die Sendung präsentiert sich jetzt nicht mehr unter dem Titel „Holy Tibet“, sondern als „Hello Xizang“.
Es wurde also nicht nur das „heilig“ gestrichen, sondern auch die Bezeichnung von Tibet in chinesischer Sprache eingesetzt. Da es keine Erläuterungen zu dieser Umbenennung gibt, bleiben alle Deutungen dem Publikum überlassen.
Ausgestrahlt wird die Produktion täglich von 18.00 bis 19.00 Uhr MESZ (im Winterhalbjahr nach MEZ entsprechend eine Stunde früher) im tibetischsprachigen Programm. Die Sendung ist Kurzwellenfans ein Begriff, da der Verbreitungsweg für die beiden Hauptprogramme aus Lhasa bis heute in unvermindertem Gebrauch blieb.
Dafür gibt es umfangreiche Sendeanlagen. Für das tibetische Programm vorgesehen sind die Frequenzen 4905, 4920, 6025, 6110, 6130, 6200, 7255, 7385 sowie nur am hiesigen Morgen auch 9490 und 9580 kHz. In chinesischer Sprache soll auf 4820, 5935, 6050, 7240, 7450 sowie morgens auch 11860 und 11950 kHz abgestrahlt werden.
Der Begriff Xizang sollte nicht verwechselt werden mit Xinjiang. Das ist das nordwestlich an Tibet anschließende, vor allem in seinem – auch als Ostturkestan bekannten – südwestlichen Teil vom Volk der Uiguren bewohnte Gebiet.
Hier gibt es ebenfalls umfangreiche Ausstrahlungen auf Kurzwelle; in diesem Fall nicht nur der in Ürümqi produzierten Sendungen, sondern auch von Auslandsprogrammen aus Peking.
Selbst zweieinhalb Jahre nach dem Ende der deutschsprachigen Hörfunksendungen sind dafür immer noch Sendeplätze eingeplant und mit Musik aktiv: Von 7.00 bis 9.00 Uhr in Ürümqi 17615 kHz und in Kaschgar 17720 kHz, von 20.00 bis 22.00 Uhr in Ürümqi 11650 kHz und in Kaschgar 11775 sowie 13810 kHz.
Die Vorgehensweise schließt sogar auf zwei Stationen in Shaanxi eine ursprüngliche Ersatzschaltung für die aufgegebenen Sender in Albanien ein: Auch von 18.00 bis 20.00 Uhr kommt die Musiksendung weiterhin aus Baoji auf 9535 kHz und aus Xian auf 11725 kHz.
Die Sendestation Hutubi bei Ürümqi ist schon seit Jahrzehnten dafür bekannt, mitunter selbst auf Mittelwelle bis ins deutschsprachige Europa durchzukommen.
Dafür sorgt eine aus acht Masten bestehende Richtantenne sowjetischer Bauart. Sie entstand für das russische Programm des damaligen Radio Peking, weit bevor hier an den – in den 90er Jahren realisierten – Aufbau der Kurzwellentechnik für Auslandssendungen überhaupt zu denken war.
Die Anlage arbeitet auf 1521 kHz. Geplante Sendezeiten sind nach MESZ von 13.00 bis 22.00 und von 2.00 bis 4.00 Uhr.
Beitrag von Kai Ludwig mit Informationen von Ron Howard;
Stand vom 05.05.2024