China - Taiwan-Sendungen aus Fuzhou wieder etwas erweitert
Anfang 2023 hatte die chinesische Volksbefreiungsarmee ihre Hörfunksendungen für Taiwan, die sie seit 1958 in Fuzhou produziert, auf einen Restbetrieb zusammengestrichen. Kurz vor Weihnachten gab es wieder eine kleine Erweiterung.
Eingestellt bleiben bei der Haixia zhi Sheng („Stimme der Straße“; gemeint ist die Taiwanstraße zwischen Festland und Insel) zwar das Programm in Minnan (der Amoy-Dialekt) sowie die zusätzlichen UKW-Kanäle für Fuzhou selbst.
Die Produktionen in Hochchinesisch sind jedoch von zeitweise nur noch einer wieder auf sechseinhalb Stunden am Tag ausgedehnt. Zur Verbreitung mit Wiederholungen bleiben die Mittelwellen (darunter dieser Sender bei Tancheng, der mit einer Richtantenne in das 170 Kilometer entfernte Taipeh strahlt) erneut vom Morgen bis in den späten Abend eingeschaltet.
Aus europäischer Sicht wäre es besonders interessant, wenn sich das auch bei der letzten verbliebenen Kurzwellenfrequenz, 4900 kHz, so verhalten würde. Nach bisherigen Berichten gab es hier jedoch nur eine geringe Erweiterung, verbunden mit einer Vorverlegung auf die nun auch im Hochwinter aussichtslose Sendezeit von 9.40 bis 12.30 Uhr MEZ.
Weiterhin bis 16.00 Uhr MEZ eingeschaltet bleibt die Frequenz 6185 kHz von China Huayi, einem 1991 gegründeten, inzwischen ebenfalls von der Volksbefreiungsarmee übernommenen und wie das nunmehrige Stammhaus mit massiven Einschränkungen belegten Sender. Im Vorgriff darauf war hier schon 2022 die Präsentation im Internet entfallen.
Von den Entwicklungen in Fuzhou unberührt blieb das Taiwan-Programm von China National Radio. Seit 2021 präsentiert es sich als Taihai zhi Sheng mit dem Slogan „Über die Taiwanstraße – eine Familie auf beiden Seiten“ und ausdrücklicher Bezugnahme auf das Dach der staatlichen chinesischen Sender (CMG wie „China Media Group“).
Auch dieses Programm dürfte, über Mittelwelle und UKW hinaus, nach wie vor auf Kurzwelle (hier über Sender bei Peking) ausgestrahlt werden, auch wenn CNR die betreffenden Frequenzen schon nicht mehr nennt. Es handelt sich, mit jeweils unterschiedlichen Sendezeiten, um 5925, 7385, 9410, 9665, 9685, 11620, 11920 und 11935 kHz.
Bereits weitgehend zurückgebaut ist in Peking hingegen der klassische Auslandshörfunk. In einer Reihe von europäischen Sprachen, eingeschlossen Deutsch, beschränkt man sich seit 2019 auf Texte und neuerdings auch Videos.
Beitrag von Kai Ludwig; Stand vom 29.12.2023