Reaktivierung einer Mittelwelle - Ukraine auf 1278 kHz
Nach acht Monaten gibt es in der Ukraine erneut Ausstrahlungen auf Mittelwelle. Seit dem 1. September 2023 wieder eingeschaltet ist die Frequenz 1278 kHz.
Es dürfte sich wieder um den Sender Odessa handeln. Als Vermutung zu formulieren ist das, weil sich die zu diesem Thema verfügbaren Informationen auf Empfangsbeobachtungen beschränken.
Der Sender war seit dem vergangenen Herbst außer Betrieb. Nach Angaben aus Litauen war das ein technischer Ausfall, mutmaßlich des 2015 installierten Transistorsenders der früheren Berliner Firma Telefunken.
Grund für den damaligen Ersatz der alten Technik tschechischer Bauart war der Start von Auslandssendungen in russischer Sprache, deren Anmutung sehr an die Rundfunkprogramme zu Zeiten der Sowjetunion erinnerte. Der chronische Geldmangel führte 2018 zum Ende dieser Ausstrahlungen.
Bis zum Ende des Jahres 2022 waren noch drei andere Mittelwellen, darunter die einst für Sendungen in rumänischer Sprache genutzte 657 kHz aus Czernowitz, in Betrieb. Sie sind alle zusammen seit dem 1. Januar verschwunden. Es handelte sich also eindeutig um eine Abbestellung.
Vom 24. Februar bis 8. März 2022 war auch der Großsender Lutsch bei Cherson noch einmal aktiv. Die Frequenz 1278 kHz wurde anschließend als Ersatz beschrieben. Es gibt ansonsten keine brauchbaren Angaben, die sich dieser Abbildung hinzufügen ließen.
Von vornherein nichts mehr zu reaktivieren gab es in Kiew. Die Sendeanlagen im Vorort Browary existieren seit 2013 nicht mehr. Das betrifft sowohl die Antenne der 2010 stillgelegten Langwelle 207 kHz als auch die schon seit 2002 nicht mehr genutzten Mittelwellenmasten und Kurzwellenantennen.
Beitrag von Kai Ludwig; Stand vom 10.09.2023