Konkret betroffen: Mizzima - Aussetzung der US-Entwicklungshilfe bedroht Exilmedien

Mizzima TV
© Mizzima

Die von Donald Trump schon vor der handstreichartigen Schließung von USAID verfügte Aussetzung jeglicher Entwicklungshilfe betrifft auch verschiedene Exilmedien. So könnte das burmesische Mizzima bereits verloren sein.

In diesem Beitrag abgebildet ist das Schreiben über die Einstellung der Förderung.

Noch im vergangenen Spätherbst war Mizzima als herausragendes burmesisches Exilmedium präsentiert worden. Jetzt kam es, so der Beitrag aus Indien, zum sofortigen Ende der Bezahlung von 86 Mitwirkenden, die damit ihren Lebensunterhalt verlieren.

Zum 1. Februar seien alle Fernseh- und Hörfunksendungen eingestellt worden. Wie dem hinzuzufügen ist, scheint sich die nicht mehr mögliche Bezahlung technischer Dienstleistungen auch schon auf die Internetpräsenz Mizzima.com auszuwirken.

Burma News International
© bnionline.net

Die zitierte Erwähnung des Hörfunks könnte sich auf die von Mizzima initiierte Arbeitsgruppe Burma News International beziehen. Hier ist für Arbeitstage noch ein Sendeplatz auf der Kurzwellenstation Abu Dhabi vorgesehen, von 14.00 bis 14.40 Uhr auf 17720 kHz.

Inbegriff solcher Exilsendungen war über längere Zeit die Democratic Voice of Burma, die 1992 auf Einladung der norwegischen Regierung in Oslo geschaffen wurde, wovon bis heute die Internetadresse DVB.no zeugt.

Zum politischen Skandal geriet die Anmietung zusätzlicher Sendezeit in Deutschland (auf der heute nicht mehr existierenden Kurzwellenstation Jülich): Das Auswärtige Amt wollte die Ausstrahlungen zunächst nicht gestatten.

2014 hat die Democratic Voice of Burma ihre Hörfunksendungen auf Kurzwelle eingestellt. Von einer kurzzeitigen Wiederaufnahme, die es 2023 gegeben haben soll, ist nichts konkret bekannt. Angesichts des herrschenden Geldmangels wäre sie auch erstaunlich.

2016: Aung San Suu Kyi und Generäle
Archivbild von 2016: Aung San Suu Kyi im Kreise ihrer vermeintlichen Partner | © dpa / Aung Shine Oo

Täglich im Kurzwellenradio aktiv ist jetzt noch „National Unity Government“, sich als Exilregierung verstehende Kreise der früheren Partei von Aung San Suu Kyi, die ab 2015 „Staatsrätin“ war, sich dabei selbst verzwergt und tief in den Genozid an den Rohingya verstrickt hat. 2022 verschwand sie im Gefängnis.

Ein halbes Jahr nach dem Militärputsch hatten die Unterstützer von Suu Kyi ihre Radiosendungen gestartet. Ausgestrahlt werden sie inzwischen aus Taiwan (derzeit von 3.00 bis 3.30 Uhr auf 17790 kHz und von 15.00 bis 15.30 Uhr auf 11940 kHz), womit von diesem Radio NUG in Europa nicht mehr viel zu hören ist.

Ein umfassender Überblick über die Folgen, welche die Unterbrechung der US-amerikanischen Entwicklungshilfe im Bereich der Medien hat, findet sich in diesem Beitrag der Voice of America – zumindest so lange, wie den Sender keine Aktionen einer neuen Leitung oder/und der Mitarbeiter von Elon Musk treffen.

 

Beitrag von Kai Ludwig; Stand vom 09.02.2025