Rezensiertes - Die Literaturagentinnen empfehlen: "Ich möchte lieber nichts" von John von Düffel
Fiona, eine ehemalige Kommilitonin des Ich-Erzählers John, beeindruckte ihn während des Studiums durch ihre asketische Lebensweise und ihren bewussten Konsumverzicht. Sie prägte ihn nachhaltig mit ihrem Satz "I don't feel like consuming" und dem Wunsch, "auf einem Stein sitzen und nachdenken" zu wollen.
35 Jahre später reist John nach Edinburgh, um Fiona wiederzutreffen und an die philosophischen Gespräche ihrer Studienzeit anzuknüpfen. Die beiden laufen durch die Stadt und diskutieren über Themen wie Freiheit, Sicherheit und die Rolle von Konsum in der heutigen Gesellschaft. Dabei stellt sich heraus, dass Fionas anfänglicher Verzicht nicht immer freiwillig war, sondern auch aus prekären Verhältnissen resultierte.
Trotz der Distanz, die sich im Laufe der Jahre zwischen den beiden aufgebaut hat, setzt sich der Gedankenaustausch auch nach Johns Rückkehr aus Edinburgh fort. Die beiden schreiben sich Briefe und Fionas Tochter besucht John in Berlin. Für unsere Literaturagentin Anne-Dore Krohn vermittelt das Buch keine moralische Botschaft, sondern regt auf subtile Weise zum Nachdenken über die eigene Lebensweise an. "Ich trage jetzt diese innere Fiona in mir und die wird vielleicht ab und zu sagen: Ach, ich möchte lieber nichts."
Infos zum Buch:
"Ich möchte lieber nichts. Eine Geschichte vom Konsumverzicht"
Dumont
208 Seiten
24,00 Euro