Albumtipp - Tooth & Nail von Billy Bragg
Die Americana Seite von Englands beliebtem Protestsänger ist seit seinen Woody Guthrie Bearbeitungen auf Mermaid Avenue bestens bekannt. Und wenn er hier den Guthrie Text singt: When the gambling man is rich, I ain’t got no home in this world anymore, dann lebt das Erbe.
Ansonsten erleben wir einen privaten Bragg, entspannt, fast schüchtern gar, singt er in Handyman Blues von der Hausarbeit, weigert sich die Gardinen aufzuhängen, schließlich sei er Künstler (!), er singt von der Beziehungsarbeit und der Jagd nach dem Regenbogen.
Fünf Männer im kalifornischen Kellerstudio von Joe Henry, den er, lange bewundert, endlich als Produzent gewinnen konnte. Und so spielen u.a. Greg Leisz und Jay Bellerose ihren gekonnt verlangsamten Countryrock wie im Schlaf.
Der englische Biss und der Humor ist scheint’s daheim geblieben, um einer entspannten Frontporchgemütlichkeit Platz zu machen. Schöne Songs, zwei mit Henry geschrieben, von einem ungewohnt ruhigen, liebenswerten Billy Bragg.
Christine Heise im TIP-Magazin