HappySad - Gold von Bo Saris
Man kann nicht genug loben, dass hier aktueller, kalt getunter R&B à la Timberlake & Co. außen vor bleibt. Stattdessen wird klassischer Siebziger Jahre Soul im Stil von Marvin Gaye und Curtis Mayfield fortgesetzt, leichte Philly-Anklänge durchgelassen und dem Falsette Gesang gefrönt ohne zu nerven. Bo Saris ist ein begabter, sympathischer Sänger.
Fast nahtlos reiht sich das bereits vierte Album des Holländers an den modernisierten Retrosound von Amy Winehouse, der Song She’s On Fire beginnt fast identisch wie ihr Hit You Know I’m No Good. The Addict ist zu Recht eine erfolgreiche Single, thematisiert zudem ein reales Problem. Little Bit More lebt vom scharfen Groove eines Raphael Saadiqs, Can’t Beat The Old Skool ist funky, Bläser getragen und Prince inspiriert, das herzzerreißende So Sad ist ein Trennungssong.
Mit Produzent von André Harris (Jill Scott, Anthony Hamilton) ist ein nahezu makelloses Soulsongalbum entstanden, die Kür für die Clubs übernehmen die Remixe, insgesamt fehlt jedoch die Bedingungslosigkeit einer Amy. Dafür wird er hoffentlich länger leben.
Christine Heise im tip-Magazin