Elektro Beats - House Music Box (Past, Present, No Future) von DJ Hell
DJ Hell (bürgerlich Helmut Josef Geier) ist wohl das, was man gerne als Multitalent bezeichnet. Man kennt ihn nicht nur als Musiker, begnadeten DJ, Produzenten, Remixer und Labelbetreiber, er ist auch Schauspieler, Professor, Designer und Bildender Künstler.
Auch schon seine letzten Alben folgten eher musikkonzeptionellen Überlegungen. Auf „Teufelswerk“ (2009) war es eine Neuinterpretation kosmischer Musik und auf „Zukunftsmusik“ (2017) zollte er Disco, House und der Gay- Kultur Tribut.
Auch auf seinem neuesten, mittlerweile 6. Werk „House Music Box (Past, Present, No Future) richtet Hell wieder den Blick zurück auf die Anfangszeiten von Techno und House in Chicago, Detroit und New York City.
Referenzpunkte sind Heroen der damaligen Zeit, wie Frankie Knuckles, Lil‘ Louis und Ron Hardy. Es geht aber in den Tracks aber auch um eine namentliche Würdigung der legendären Radiosendung „The Electrifying Mojo“ und des „Music Box“- Clubs (Nachfolger des Warehouse).
Alle 8 Titel sind großartige, vorwärtstreibende Nummern, die noch mehr die Sehnsucht schüren, dazu in Clubstanzen zu können. DJ Hell fokussierte sich bei der Produktion fast ausschließlich auf alte analoge Klangmaschinen und integrierte in die Titel zahlreiche, originelle Samples. Gleich im Opener ‚Jimi Hendrix‘ hört man ein kurzes Sample aus dem letzten Interview dieses legendären Musikers.
Traditionell gibt es auch auf diesem Album wieder eine Coverversion,- diesmal eines Klassikers von Gil Scott Heron.
Bemerkenswert und gelungen ist nicht nur die musikalische Verbeugung DJ Hells vor den Wegbereitern elektronischer Musik, sondern auch das freakige Coverartwork von Jonathan Meese.
Olaf Zimmermann