Nach Sturz von Assad - Machtwechsel in Syrien: Eine Chance auf eine wesentliche Verbesserung

Syrer versammeln sich Tage nach dem Sturz der Regierung von Bashar Assad auf dem Umayyad-Platz in Damaskus © Leo Correa/AP/dpa
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Syrer versammeln sich Tage nach dem Sturz der Regierung von Bashar Assad auf dem Umayyad-Platz in Damaskus | © Leo Correa/AP/dpa Download (mp3, 16 MB)

Mit dem, was die letzten Tage und Wochen in Syrien passiert ist, hat wohl keiner mehr in diesem Jahr gerechnet. Manche in der Presse sprechen von einem "Mauerfallmoment" für Syrien, nach fast 54 Jahren Diktatur und 13 Jahren Bürgerkrieg ist das Assad-Regime Geschichte. Doch in welche Richtung das Land jetzt steuert, das kann man noch nicht genau sagen. Die neue Übergangsregierung, die aus der islamistischen HTS-Miliz hervorgeht, verspricht Stabilität und Ruhe. Bente Scheller, Leiterin des Referats Nahost und Nordafrika bei der Heinrich-Böll-Stiftung, erklärte auf radioeins, dass jetzt sehr große Aufgaben, auf egal welche Regierung jetzt kommen möge, warten. Doch für viele Syrer*innen ist ein Moment geschaffen, in dem erstmals eine Chance auf eine wesentliche Verbesserung besteht.

Rauch steigt nach einem israelischen Luftangriff auf ein Gebiet in den Außenbezirken von Damaskus auf © Leo Correa/AP/dpa
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Naher Osten - Warum geht Israel in Syrien massiv militärisch vor?

Nach der Übernahme der Kontrolle durch Rebellen in Syrien, hat die israelische Armee Truppen in die Pufferzone zwischen dem von Israel besetzten Teil der Golanhöhen und Syrien verlegt. Laut Medienberichten waren Truppen auch außerhalb dieser Pufferzone aktiv. Zudem hat die israelische Luftwaffe massiv militärische Einrichtungen in Syrien bombardiert. Nach Ansicht von UN-Experten ist beides ein Verstoß gegen das Völkerrecht. Wir lassen uns die aktuelle Lage von der Historikerin und Israel-Expertin Jenny Hestermann einordnen.

Syrer versammeln sich Tage nach dem Sturz der Regierung von Assad auf dem Umayyad-Platz und feiern © Leo Correa/AP/dpa
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Blick nach Nahost - Wie sollte Deutschland mit dem Machtwechsel in Syrien umgehen?

Die Sicherheitslage in Syrien ist nach dem Sturz des Assad-Regimes unklar, die Zukunft des Landes ungewiss, die Lage vieler Menschen schwierig. Die Bundesregierung stellt kurzfristig acht Millionen Euro für humanitäre Hilfe zur Verfügung. Zudem hat Außenministerin Baerbock einen Acht-Punkte-Plan für Syrien vorgestellt und umfangreiche deutsche Hilfe für Wiederaufbau, Chemiewaffenvernichtung und den Aussöhnungsprozess angekündigt. Wir sprechen darüber mit Jürgen Hardt (CDU), dem außenpolitischer Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag.