Grünen-Vorstoß - Sozialabgaben auf Kapitalerträge: Debatte über Habecks Vorschlag

Ein Geschäftsmann sitzt auf einem großen Geldstapel und schaut auf kleine klagende Menschen herab © imago images/Ikon Images/Nick Lowndes
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Ein Geschäftsmann sitzt auf einem großen Geldstapel und schaut auf kleine klagende Menschen herab | © imago images/Ikon Images/Nick Lowndes Download (mp3, 14 MB)

Robert Habeck will auf Aktiengewinne Sozialbeiträge erheben. Am Sonntagabend fragte er im Bericht aus Berlin, warum Arbeit eigentlich höher belastet wird als Einkommen durch Kapitalerträge. Kleine Sparer sollen zwar nicht betroffen sein, aber trotzdem ist die Aufregung im Wahlkampf groß. Wir befragen einen Volkswirt und Aktienexperten zu dieser Idee.

Ein Single mit einem durchschnittlichen Verdienst musste 2023 fast die Hälfte seines Gehalts in Form von Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen an den Staat abführen. 47,9 Prozent, um ganz genau zu sein. So hat es die OECD, die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, berechnet. Damit liegt Deutschland in der Besteuerung des Arbeitseinkommens weltweit auf Platz 2 (hinter Belgien).

Warum wird die Arbeit so hoch besteuert, nicht aber die Kapitalerträge, fragte deshalb Robert Habeck am Sonntagabend in der ARD und löste damit eine Debatte aus, die die ganze Woche verschiedene Gemüter erregte. Wir sprechen darüber mit dem selbständigen Finanzanalysten und Vorstandsmitglied der Deutschen Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management: Peter Thilo Hasler.

Markus Feldenkirchen © imago images/Future Image
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Kommentar von Markus Feldenkirchen - Neues Eigentor von Habeck: Sozialabgaben auf Kapitalerträge

Der grüne Spitzenkandidat Robert Habeck hat vorgeschlagen, die Sozialsysteme durch Gewinne aus Kapitalanlagen zu finanzieren. Durchaus ein sinnvoller Vorschlag, aber auch wieder ein Eigentor von Habeck, meint Markus Feldenkirchen vom Spiegel. Er plädiert für eine Bürgerversicherung, in der die Unterschiede zwischen privat und gesetzlich Versicherten aufgehoben werden.