Mietprotestcamp in Potsdam - Wohnungsnot für Studierende in Brandenburg

Studierende in einem Hörsaal © dpa/Daniel Reinhardt
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Am Montag hat für viele in Berlin und Brandenburg das Studium begonnen. Doch neben den akademischen Herausforderungen müssen sich viele Studierende unfreiwillig auch mit dem Wohnungsmarkt auseinandersetzen. Teure WG-Zimmer, unsichere Untermietverträge und baufällige Wohnheimzimmer sind an der Tagesordnung. Das Studierendenwerk West Brandenburg bietet jährlich etwa 1000 freie Wohnheimplätze an, doch die Nachfrage ist drei bis fünfmal höher als das Angebot.

Das Sonderprogramm "Junges Wohnen" des Bundes, ausgestattet mit 500 Millionen Euro, sollte eigentlich Abhilfe bei der Wohnungsnot schaffen. Doch Brandenburg hat diese Mittel bisher nicht ausgeschöpft. Peter Heiß, Geschäftsführer des Studierendenwerks West-Brandenburg und Landessprecher der beiden Studierendenwerke West- und Ost-Brandenburg, erklärte auf radioeins, dass die Mittel für das gesamte Land vorgesehen sind und nicht speziell für Brandenburg. Zudem wird das "junge Wohnen" in den sozialen Wohnungsbau integriert, was für die Studierendenwerke nicht praktikabel ist.

Aktuelle Bauprojekte

Derzeit werden drei neue Wohnheime gebaut. In Potsdam auf dem Campus Golm entstehen über 420 Plätze, die Ende nächsten Jahres fertiggestellt werden sollen. Weitere 80 Plätze sind in der Potsdamer Mitte geplant, die bis Ende 2027 fertig sein sollen. Zudem entstehen 200 Wohnungen in Zusammenarbeit mit der Potsdamer Wohnungsgesellschaft, die ebenfalls bis Ende 2027 bezugsfertig sein sollen.

Herausforderungen und Lösungen

Die Hauptprobleme beim Bau neuer Wohnheime sind der Mangel an Baugrund, gestiegene Zinsen und die Verteuerung der Baustoffe. Heiß betont, dass bezahlbarer Grund und Boden in der Nähe von Campus oder in zentraler Lage notwendig sind, um die Situation zu verbessern. Er hofft auf neue Wohnformen und innovative Lösungen, um den Bedarf zu decken.

Die Wohnungsnot für Studierende in Brandenburg bleibt eine große Herausforderung. Trotz der Bemühungen des Studierendenwerks und der Unterstützung durch das Land Brandenburg ist die Nachfrage nach Wohnraum weiterhin deutlich höher als das Angebot. Es bedarf weiterer Anstrengungen und kreativer Lösungen, um den Wohnraummangel langfristig zu beheben.

Für einen konkreten Plan, wie der Neubau und die Renovierung von Wohnungen beschleunigt werden können, ruft die studentische Initiative "Campus-Camping" dieses Wochenende zu einem Mietprotestcamp auf dem Alten Markt in Potsdam auf. Neben dem Protest gibt es Workshops und Konzerte im Rechenzentrum.

Brandenburg © IMAGO/Christian Mang
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