Arbeitswelt - Vier-Tage-Woche: Ein Modell für die Zukunft?
Die Vier-Tage-Woche könnte eine vielversprechende Lösung für eine bessere Work-Life-Balance und gesteigerte Produktivität sein. Allerdings erfordert die erfolgreiche Umsetzung sorgfältige Planung und begleitende Maßnahmen.
Wie viele Tage in der Woche möchten wir arbeiten? Während einige Berufsgruppen wie Friseure und Mitarbeitende in Lebensmittelbetrieben oft sechs Tage die Woche arbeiten, träumen viele andere von einer kürzeren Arbeitswoche. Eine Pilotstudie der Universität Münster unter der Leitung von Dr. Felix Hoch hat untersucht, wie sich eine Vier-Tage-Woche auf Unternehmen und Mitarbeitende auswirkt.
Ergebnisse der Studie
Die Studie umfasste 41 Unternehmen aus verschiedenen Branchen, darunter Dienstleistungsunternehmen, soziale Einrichtungen und Handwerksbetriebe. Die Ergebnisse sind vielversprechend: 80 Prozent der Mitarbeitenden wünschen sich auch nach Ende des Experiments eine Fortführung der Vier-Tage-Woche. Zudem berichteten die Teilnehmenden von einer verbesserten mentalen und körperlichen Gesundheit sowie einer gesteigerten Produktivität.
Produktivität und Gesundheit
Dr. Hoch erklärte auf radioeins, dass Produktivität das Verhältnis von Input und Output beschreibt. In der Vier-Tage-Woche blieb der Umsatz und Gewinn der Unternehmen gleich, während die Mitarbeitenden produktiver wurden. Die Studie zeigte auch, dass die Mitarbeitenden weniger gestresst waren und ihre Gesundheit sich verbesserte.
Herausforderungen und Umsetzung
Die Einführung der Vier-Tage-Woche erfordert jedoch mehr als nur eine Verkürzung der Arbeitszeit. Begleitmaßnahmen wie die Reduzierung von Meetings, Einführung von Fokuszeiten und Minimierung von Ablenkungen sind notwendig, um die gleiche Arbeit in weniger Zeit zu schaffen. Große Unternehmen tun sich oft schwerer mit der Umsetzung, da die Entscheidungsprozesse komplexer sind.