Islamisten rücken vor - Krieg in Syrien wieder aufgeflammt

Syrien: Tausende von kurdischen Familien, die aus Aleppo und Tel Rifaat vertrieben wurden, sind in provisorischen Unterkünften und auf den Straßen der kurdisch kontrollierten Gebiete der Stadt Tabqa untergekommen © Hogir El Abdo/AP/dpa
Hogir El Abdo/AP/dpa
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Er war nie weg, der Bürgerkrieg in Syrien, aber auf einmal ist viel in Bewegung geraten mit der Offensive der islamistischen Milizen. Aleppo haben sie bereits in kürzester Zeit eingenommen. Und damit könnte auch das fragile Machtgefüge in Syrien durcheinander geraten. Auf der einen Seite stützen Russland und der Iran Machthaber Assad, der die letzten Jahre weite Teile des Landes kontrolliert hat. Auf der anderen Seite steht die Türkei, die die Syrische Nationale Armee unterstützt. Über die Situation und Hintergründe sprechen wir mit dem Nahost-Experten Heiko Wimmen. Er ist Projektleiter für den Libanon, Irak und Syrien bei der International Crisis Group und lebt seit etwa 20 Jahren in Beirut.

Der Feind meines Feindes ist mein Freund: So könnte man vielleicht herunterbrechen, was sich gerade in Syrien ereignet. Denn am Wochenende ist es dschihadistischen Rebellen gelungen, syrische Regierungstruppen von Machthaber Baschar al-Assad in kürzester Zeit aus der Stadt Aleppo zu verdrängen. Warum ist dieser Krieg, der schon seit 2011 in Syrien schwelt, jetzt wieder aufgeflammt?

Spekulative Erklärungsversuche sind, dass die Unterstützer von Assad - Russland, der Iran und die Hisbollah - gerade an anderen Fronten zu tun haben. Und dass möglicherweise die Ukraine die Dschihadisten unterstützt, um russische Kräfte in Syrien zu bündeln. Der Feind Russlands und Assads ist somit der Freund der Ukraine.