Krieg in Nahost - Hoffnung auf Waffenruhe zwischen Israel und Hamas?

Zahlreiche Menschen stehen am 31.05.2024 zwischen zerstörten Häusern in Gaza © imago images/Middle East Images
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Zahlreiche Menschen stehen am 31.05.2024 zwischen zerstörten Häusern in Gaza | © imago images/Middle East Images Download (mp3, 14 MB)

Die US-Regierung drängt Israels Regierung und die Terrororganisation Hamas dazu, eine Waffenruhe zu vereinbaren. Über die aktuelle Lage und Perspektiven sprechen wir mit Kerstin Müller. Sie ist Nahostexpertin bei der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik.

Im Gaza-Streifen setzt das israelische Militär mit unveränderter Härte seinen Einsatz gegen die Terrororganisation Hamas fort. Bei den Massakern am 7. Oktober wurden auf israelischem Boden über 1.200 Zivilisten ermordet, hunderte Geiseln verschleppt.

Seitdem fordert der Krieg gegen den Terror auf palästinensischer Seite höchste zivile Opfer. Spätestens seit dem Einmarsch israelischer Truppen in der Grenzstadt Rafah, einstmals Zufluchtsort palästinensischer Zivilisten aus dem Norden, ist die israelische Kriegsführung Gegenstand scharfer internationaler Kritik geworden.

Die medizinische Beraterin der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen, die im Kriegsgebiet im Einsatz ist, sprach am Mittwoch von einer "wahnsinnigen Eskalation der Gewalt an verschiedenen Orten im Gazastreifen in den letzten 48 Stunden". Die Situation sei "apokalyptisch".

Zahlreiche europäische Regierungschefs drängen nun die Hamas, den von US-Präsident Joe Biden vorgelegten Vorschlag für eine Waffenruhe anzunehmen. Dieser sieht den Austausch der noch lebenden israelischen Geiseln mit palästinensischen Gefangenen in Israel vor.

Israels Regierung unter Präsident Benjamin Netanjahu deutete dazu zwar ihre Zustimmung an - will sich eine Rückkehr zum Kampfeinsatz nach einem Gefangenenaustausch aber offenhalten.