Politik - Georgien: Widerstand gegen neue Regierung hält an

Demonstranten mit georgischen National- und EU-Fahnen nehmen an einer regierungskritischen Kundgebung vor dem Parlamentsgebäude in Tiflis teil © Zurab Tsertsvadze/AP/dpa
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Demonstranten mit georgischen National- und EU-Fahnen nehmen an einer regierungskritischen Kundgebung vor dem Parlamentsgebäude in Tiflis teil | © Zurab Tsertsvadze/AP/dpa Download (mp3, 16 MB)

Seit Monaten gehen die Bürger in der georgischen Hauptstadt Tiflis auf die Straße und demonstrieren. Sie demonstrieren gegen eine Regierung, der sie Wahlbetrug vorwerfen. Und gegen einen neuen Präsidenten, den sie nicht als legitimen Nachfolger ihrer Präsidentin Salome Surabischwili anerkennen wollen. Eine von ihnen ist Nana Ekvtimischwili. Sie ist in Georgien geboren, lebt heute aber Familie in Berlin. Über die Feiertage war sie in Tiflis und hat sich dort an den Protesten beteiligt. Wir erreichen sie weiterhin in Tiflis.

Ursprünglich war die bisherige pro-westliche Präsidentin, Salome Surabischwili, mal selbst von der jetzigen Regierungspartei Georgischer Traum nominiert worden. Doch als diese Ende November ankündigte, alle Beitrittsverhandlungen mit der EU über Jahre auf Eis zu legen, schloss sie sich ganz der Opposition an. Sie wirft der Regierung vor, die Westbindung Georgiens zerstören und sich Russland unterwerfen zu wollen. Ihren Nachfolger und seine Wahl, die die Opposition boykottiert hatte, erkennt auch sie nicht an. Unter Protest verließ sie am vergangenen Wochenende den Präsidentenpalast. Doch die Proteste hielten an. Auch in den ersten Tagen des neuen Jahres gingen wieder zahlreiche Georgier auf die Straße.