Melde- und Informationsstelle Antiziganismus - Gemeldete Übergriffe gegen Sinti und Roma verdoppelt

Die Melde- und Informationsstelle Antiziganismus Bund stellt ihren Jahresbericht 2023 über antiziganistische Vorfälle in Deutschland vor © picture alliance / SZ Photo | Jürgen Heinrich
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Die Schändung eines Mahnmals für Sinti und Roma in Flensburg, die mehrfache Vermüllung eines anderen in Neumünster und die Beschmierung von Wahlplakaten eines Sinto - Fälle von antiziganistischen Übergriffen, alle nur aus den letzten Wochen. Um solche Fälle zu sammeln und darüber aufzuklären, wurde 2022 die Melde- und Informationsstelle Antiziganismus gegründet. Sie hat nun ihren Jahresbericht für das Jahr 2023 veröffentlicht. Wir sprechen darüber mit Kelly Laubinger.

Die Anzahl der gemeldeten Vorfälle hat sich im letzten Jahr verdoppelt. Bei 600 von 1233 handelt es sich um "verbale Stereotypisierung", gleichzeitig stiegen auch die Vorfälle von extremer Gewalt. Besonders erschreckend sei laut der Stelle die Selbstverständlichkeit, mit der Antiziganismus in den verschiedensten Kontexten geäußert wird.

Die Aktivistin Kelly Laubinger wehrt sich aktiv gegen rassistische Stereotype gegenüber Sinti und Roma: Sie ist als Vorsitzende der Bundesvereinigung der Sinti und Roma und Geschäftsführerin der Sinti Union Schleswig-Holstein tätig.