Zollaufschläge von bis zu 35,3 Prozent - EU-Zölle auf Elektroautos aus China - Deutsche Bedenken überstimmt

Eine Ladesäule für Elektroautos in Potsdam © radioeins/Chris Melzer
radioeins/Chris Melzer
Eine Ladesäule für Elektroautos in Potsdam | © radioeins/Chris Melzer Download (mp3, 13 MB)

In der Ampel-Koalition herrschte bis zuletzt Uneinigkeit über die Einführung europäischer Strafzölle auf chinesische Elektroautos. Nun machte der Kanzler von seiner Richtlinienkompetenz Gebrauch: Bei der Abstimmung in Brüssel hat Deutschland gegen die Zölle gestimmt. Doch die deutschen Bedenken wurden überstimmt: die EU-Staaten sprachen sich mehrheitlich für die Strafzölle aus. Kritik an dem deutschen Nein kommt von den Grünen - sie fürchten, damit werde die EU geschwächt. Die Automobilindustrie fordert weiter eine Verhandlungslösung. ARD-Korrespondent Thomas Spickhofen mit den Einzelheiten dazu aus Brüssel.

Die Zölle kommen - oder besser gesagt: Sie können kommen. Gegen die Erhebung von Zusatzzöllen auf Auto-Importe aus China hat sich in der EU nicht die nötige Mehrheit gefunden. Da nützte auch das Machtwort des deutschen Bundeskanzlers am Donnerstag nichts.

Im Ergebnis heißt das, dass ab November Aufpreise von bis zu 35 Prozent auf E-Autos aus Fernost gezahlt werden könnten. Weil der chinesische Staat die Stromer satt subventioniert, sind Autos von Marken wie BYD oder Geely oft günstiger als die europäische Konkurrenz. Diese aus Sicht einiger EU-Staaten unfaire Differenz soll durch die Strafzölle ausgeglichen werden.