- Digitale Erinnerungskultur: Das Computerspiel "Meine Oma (88)"
Am 27. Januar ist der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, es jährt sich die 80-jährige Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz. Eine Umfrage der Jewish Claims Conference in 8 Ländern weltweit, die gestern veröffentlicht wurde, zeigt, dass es gerade bei der jüngeren Generationen große Wissenslücken zum Holocaust gibt. Ein neues Projekt der Gedenkstätte für die Opfer der Euthanasie-Morde in Brandenburg an der Havel will nun mal ganz anders erinnern und damit eine breitere Masse erreichen: Gemeinsam mit dem Leipziger Gamestudio ROTxBLAU hat die Gedenkstätte Anfang des Jahres begonnen, ein Videospiel zu entwickeln: "Meine Oma (88)". Dabei geht es explizit um die Täter-Seite und die Frage inwiefern Familienangehörige in nationalsozialistische Verbrechen verwickelt waren.
In der Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen gaben bei der Befragung in Deutschland etwa 40 Prozent an, nicht gewusst zu haben, dass etwa sechs Millionen Jüdinnen und Juden in der Zeit des Nationalsozialismus ermordet wurden. Gerade in Anbetracht von wachsendem Antisemitismus und aussterbenden Zeitzeugen verdeutlichen diese Zahlen, wie wichtig eine aktive Erinnerungskultur an die Verbrechen des NS-Regimes ist.
Max Vogel ist pädagogischer Mitarbeiter bei den Gedenkstätten in Brandenburg an der Havel. Wir sprechen mit ihm über das Projekt.