Vom Aussterben bedroht - Aale in Brandenburger Gewässern ausgesetzt

Junge Glasaale schwimmen in einem Transportbehälter © Patrick Pleul/dpa
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Der europäische Aal wurde zum Fisch des Jahres 2025 gekürt. Leider ist dies kein Grund zum Feiern, denn der Aal ist vom Aussterben bedroht. Besonders in den Brandenburger Gewässern ist die Zahl der Aale sehr niedrig. Um den Bestand zu erhöhen, werden junge Aale, sogenannte Glasaale, in französischen Küstenregionen gefangen und in Brandenburg wieder in Gewässer entlassen. Diese Woche wurden am Dienstag 170.000 Glasaale in Brandenburg ausgesetzt. Michael Jüling vom Landesanglerverband Brandenburg e.V. erklärte auf radioeins, dass der Aal eine wichtige Rolle im Ökosystem spielt.

Der Aal hat einen faszinierenden Lebenszyklus. Er wächst im Süßwasser Europas auf und wandert nach etwa zehn Jahren zurück ins Meer, um sich in der Sargassosee zu vermehren. Diese Reise ist äußerst anspruchsvoll, da die Aale dabei ihre Nahrungsaufnahme einstellen und zahlreiche Hindernisse wie Stauwehre und Wasserkraftanlagen überwinden müssen. Die jungen Glasaale haben es besonders schwer, in die Binnengewässer zu gelangen. Moderne Fischtreppen helfen nur einem kleinen Teil der Aale, diese Hindernisse zu überwinden. Die meisten Aale in den Brandenburger Gewässern wurden daher von Menschen eingebracht.

Obwohl nur wenige Prozent der ausgesetzten Aale überleben und zurückwandern, sind Besatzmaßnahmen eine der wichtigsten Maßnahmen zur Erhaltung des Bestands. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass sich die Bestände in den letzten zehn Jahren erholt haben. Die Menge der Elterntiere, die zurück ins Meer wandern, hat von 4.000 Tonnen auf 5.000 Tonnen zugenommen.

Brandenburg © IMAGO/Christian Mang
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