Buchtipp "Etwas besseres als der Optimismus" - Philosoph Guillaume Paoli über Optimismus in Zeiten der Unsicherheit

"Etwas Besseres als der Optimismus" von Guillaume Paoli (Cover) © Matthes & Seitz Berlin
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Der Philosoph und Schriftsteller Guillaume Paoli fordert auf radioeins und in seinem Buch "Etwas Besseres als der Optimismus" zu einer neuen Denkweise auf. Sein Werk ist ein Plädoyer für Humor, Realismus und die Bewahrung des freien Willens in einer zunehmend berechenbaren Welt.

Nach der Bundestagswahl, die im Ergebnis kaum jemanden völlig zufriedengestellt hat, stellt sich die Frage nach dem Optimismus in unserer Gesellschaft. Besonders die AfD konnte mit einem Fünftel der Stimmen einen beachtlichen Erfolg verbuchen, was viele beunruhigt. Andererseits war die Wahlbeteiligung mit 82,5 Prozent so hoch wie nie nach der Wiedervereinigung. Ist das eine gute Nachricht für die Demokratie?

Guillaume Paoli spricht in seinem neuen Buch "Etwas besseres als der Optimismus" von einer Pflicht zur hoffnungsvollen Frohgestimmtheit. Er zitiert Karl Valentin, der meinte, jedes Ding habe drei Seiten: eine positive, eine negative und eine komische. Paoli betonte auf radioeins, dass Humor als Lebenseinstellung vielleicht besser sei als reiner Optimismus. Er betonte, dass der ursprüngliche Optimismus eine philosophische Kategorie war, die besagte, dass wir in der besten aller möglichen Welten leben. Der Feind des Optimisten sei nicht der Pessimist, sondern der Utopist, der an eine bessere Welt glaubt. Angesichts der Wahlen in Deutschland rät Paoli zu einer realistischen Grundeinstellung. Er kritisiert, dass Angst die Politik dominiert, sei es die Angst vor Migration oder vor Rechtsextremismus. Diese Ängste verhindern positive Projekte. Auch das Thema Klimakatastrophe wird verdrängt, was langfristig schädlich ist.