Wissenschaft - Wie fühlt sich das R an?
Das gerollte R ist nicht nur ein faszinierendes sprachliches Phänomen, sondern auch ein Beispiel dafür, wie tief unsere Wahrnehmung von Klang und Bedeutung miteinander verknüpft sind. Die Linguistin Dr. Aleksandra Ćwiek und ihr Team am Leibniz-Zentrum Allgemeine Sprachwissenschaft in Berlin leisten wichtige Arbeit, um diese Zusammenhänge zu erforschen.
Grau, grob, geriffelt: Schon beim Hören dieser Adjektive verbinden wir die Wörter mit einem Bild. Vielleicht kommt Ihnen eine Hausfassade in den Sinn. Vielleicht denken Sie aber auch an etwas anderes raues, wie etwa Schmirgelpapier. Der R-Laut kommt sprachübergreifend häufiger in Adjektiven vor, die eine raue Oberfläche beschreiben, als eine glatte Oberfläche. Ob sich Hörende verschiedener Sprachen bei einem gerollten "R" allerdings auch eine raue Oberfläche vorstellen, hat ein internationales Forschungsteam untersucht. Was es mit diesem Versuch auf sich hat, was dabei herauskam und weshalb die Ergebnisse wichtig sind, erklärt Dr. Aleksandra Ćwiek, Linguistin am Leibniz-Zentrum Allgemeine Sprachwissenschaft.