Wissenschaft - Vertikale Feuchtgebiete für künstliche Flussufer

Fische im Wasser © imago images/Ikon Images
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Statt Flachwasserzonen und naturbelassenen Ufern findet man an Flüssen und Kanälen in der Stadt oft steile Uferbefestigungen aus Beton, Stahl oder Mauersteinen. Vertikale Feuchtgebiete, sogenannte “Vertical Wetlands” sollen jetzt Abhilfe schaffen und als ökologische Trittsteine Tieren den Aufenthalt und die Durchwanderung der urbanen Gewässer ermöglichen. Entwickelt wurden sie vom Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) zusammen mit dem Ingenieurbüro WITE GmbH. Wir sprechen darüber mit Dr. Christian Wolter, Fischökologe, Leiter der Forschungsgruppe Fließgewässerrevitalisierung, Abteilung Biologie der Fische, Fischerei und Aquakultur, Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB).

Die Vertical Wetlands bestehen aus zwei Komponenten: Einer Tragschiene, die ander Uferwand befestigt wird, und Pflanzmodulen, die daran eingehängt werden können. Die Pflanzmodule bestehen aus biologisch abbaubarem Material: einem unbehandelten Stahlkorb, einer Kiste aus sägerauem Holz und dem Gewässertyp entsprechenden Substrat (wie Sand oder Kies) und gewässertypischen Pflanzen. Eine Pilotanlage wurde im Berlin-Spandauer-Schifffahrtskanal in der Nähe des Golda-Meir-Stegs auf einer Länge von 40 Metern angebracht und erfolgreich getestet. Bereits wenige Tage nach Installation konnte an den Modulen Fischlaich gefunden werden, nach einigen Wochen begannen Blässhühner erste Nestbauversuche und nach einigen Monaten hatten sich an dem Pflanzen bereits bis zu einem halben Meter lange Wurzeln gebildet.

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