Wissenschaft - Techno-Clubs: Wer kommt rein und wer nicht?
Ein internationales Forscherteam hat wissenschaftlich untersucht, wie man in Berliner Clubs reinkommt. Die Atmosphäre ist das Kernverkaufsargument der Clubs. Michael Kleinaltenkamp von der FU Berlin betonte auf radioeins, dass die Qualität der Gäste entscheidend ist. Wenn jeder Zugang hätte, würde die besondere Atmosphäre verloren gehen. Die Berliner Clubs, die auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes stehen, schaffen einen Safe Space für bestimmte Subkulturen, der durch selektiven Einlass geschützt wird.
An der Tür des Berghain ist es normal, dass der Club seine Kunden selbst auswählt. Dies wirft Fragen auf, die der Wirtschaftswissenschaftler und Dienstleistungsforscher Michael Kleinaltenkamp von der FU Berlin untersucht hat. Er erklärte auf radioeins, warum die Selektion der Gäste entscheidend für die Atmosphäre im Club ist.
Kleinaltenkamp wurde durch eine Dokumentation über Berliner Türsteher inspiriert, die Türpolitik des Berghain zu analysieren. Smiley Baldwin, ein bekannter Türsteher, beschreibt seine Arbeit als das Malen eines Bildes, indem er die Gäste auswählt. Diese Auswahl schafft die Atmosphäre des Clubs, die letztlich das Produkt ist, das verkauft wird.
Kleinaltenkamp und sein Team haben drei wissenschaftliche Erkenntnisse zur Einlassentscheidung gewonnen:
Bereitschaft zum Feiern: Gäste müssen zeigen, dass sie bereit und fähig sind, positiv zur Atmosphäre beizutragen. Dies zeigt sich bereits in ihrem Verhalten vor dem Club, wie dem ordentlichen Umgang mit Müll.
Sozialkapital: Gäste sollten die Szene und ihre Codes kennen. Fragen wie "Wer spielt heute?" helfen, das Wissen und die Zugehörigkeit zur Clubkultur zu überprüfen.
Besonderheit: Die Atmosphäre im Club entsteht durch die Vielfalt der Gäste. Unterschiedliche Geschlechter, sexuelle Orientierungen und Hautfarben tragen zur Dynamik bei. Die Einlassentscheidung kann sich im Laufe der Nacht ändern, um die gewünschte Atmosphäre zu schaffen.