Wissenschaft - AfD-Wähler und Mietpreise: Ein Blick auf die neuesten Forschungsergebnisse
Dr. Denis Cohen, Sozialforscher am Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung, hat einen Zusammenhang zwischen steigenden Mietpreisen und der AfD-Zustimmung unter Geringverdienern festgestellt. Seine Studie zeigt, dass einkommensschwache Mieter in städtischen Ballungsgebieten, wo die Mieten stark gestiegen sind, eher zur AfD tendieren. Dies liegt an diffusen Abstiegsängsten und der Ablehnung plötzlicher gesellschaftlicher Veränderungen. In ländlichen Gebieten, wo die AfD traditionell stärker ist, spielen andere Faktoren eine Rolle. Cohen betonte auf radioeins, dass seine Studie nur einen Teil des Phänomens erklärt und weitere Forschung notwendig ist, um ein umfassendes Bild zu erhalten.
Bisher hat die AfD die höchsten Zustimmungsraten dort, wo die Mieten eher niedrig sind, also im ländlichen Bereich. Durch steigende Mieten und die daraus resultierende Gefahr, sich seine Unterkunft nicht mehr leisten zu können, verschlägt es viele Menschen zur AfD. So erfährt die Partei auch immer mehr in Städten Zustimmung. Besonders stark betrifft dieses Umdenken einkommensschwache Menschen, die schon lange in einem Ballungsraum wohnen und in denen die Mieten seit einigen Jahren immer weiter ansteigen. Um diese Erkenntnis zu erlangen, hat sich ein internationales Forscherteam aus der Schweiz, Großbritannien und Deutschland die Ergebnisse der Europawahl 2024 genauer angeschaut. Meh dazu von Dr. Denis Cohen, Sozialforscher am Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung der Universität Mannheim.
Dr. Denis Cohen ist Sozialforscher am Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung der Universität Mannheim.