Wissenschaft - Maul- und Klauenseuche: Ein aktueller Forschungsstand
Prof. Dr. Martin Beer vom Friedrich-Loeffler-Institut erklärte auf radioeins, dass das Virus der Maul- und Klauenseuche nur Klauentiere befällt und sich leicht verbreitet. Infizierte Tiere erholen sich oft nicht vollständig und Maßnahmen wie die Tötung der Tiere sind notwendig, um die Ausbreitung zu verhindern. Der Ursprung des Ausbruchs könnte auf weggeworfene Lebensmittel zurückzuführen sein. Für Menschen ist die Seuche ungefährlich. Eine vollständige Entwarnung ist noch nicht möglich, aber die Lage ist stabil hoffnungsvoll.
Seit 1988 gab es keinen gemeldeten Fall mehr von Maul - und Klauenseuche (MKS) in Deutschland. Nun wurde das Virus vor einer Woche bei Wasserbüffeln im Landkreis Märkisch-Oderland erstmals wieder bestätigt. Deutschland hat damit den Status “MKS-frei” verloren. Da das Virus hoch ansteckend für andere Klauentiere wie Rinder, Schafe, Ziegen und Schweine ist, sind die Bundesländer, im Falle Brandenburg, dazu verpflichtet, bestimmte Maßnahmen zur Tierseuchenbekämpfung durchzuführen. Als Präventivmaßnahme hat der Tierpark Berlin vorübergehend geschlossen und auch die Grüne Woche muss umplanen.
Wie es zu dem Ausbruch kam, was eine Impfung bewirken kann und wie weit generell die Forschung zu dem Thema ist, fragen wir Prof. Martin Beer, Virologe, Mikrobiologe und Vizepräsident am Friedrich-Loeffler-Institut sowie Leiter des Instituts für Virusdiagnostik.