Wissenschaft - Kleine Schiedsrichter sind strenger
Wer ein faires Fußballspiel sehen will, sollte auf einen durchschnittlich großen Schiedsrichter hoffen - das könnte man nach den Ergebnissen einer neuen Preprint-Studie schlussfolgern: Forscher der österreichischen Johannes Kepler Universität Linz und der Fernuni Hagen haben untersucht, inwieweit die Größe der Schiedsrichter und der Spieler die Härte und Anzahl von Strafen in einem Fußballspiel beeinflussen kann. Sie kommen zu dem Schluss: Kleine Schiedsrichter sind strenger.
Eine Strafe ist bis zu zehn Prozent wahrscheinlicher, wenn der Unparteiische zehn bis 15 Zentimeter kleiner als die Spieler ist. Um das herauszufinden, haben sich die Wissenschaftler 2.340 Bundesliga-Spiele zwischen 2014 und 2021 angeschaut. Besonders ausgeprägt ist dieser sogenannte Napoleon-Effekt in der ersten Halbzeit und nimmt dann in der zweiten Spielhälfte immer weiter ab. Die Theorie: Kleinere Schiedsrichter versuchen sich zu Beginn des Spiels durch härtere Strafen mehr Autorität zu verschaffen.