Wissenschaft - Erste Probe-Bergung von Munitionsaltlasten in der Ostsee
1,6 Millionen Tonnen Munitionsaltlasten wurden nach Ende des Zweiten Weltkriegs in der Nord- und Ostsee versenkt. Das Problem: Die gefährlichen Stoffe aus der Munition treten aus und gelangen ins Wasser und in das maritime Leben. In einer ersten Pilotbergung im Rahmen des Projekts "Sofortprogramm Munitionsaltlasten in der Nord- und Ostsee" des Bundesumweltministeriums sollen jetzt 50 Tonnen Munition aus dem Meer geholt werden. Wir sprechen darüber mit Torsten Frey, Umweltwissenschaftler und wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Arbeitsgruppe DeepSea Monitoring des GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel.
Das Programm wird mit 100 Millionen Euro gefördert. Nach Erkundungsfahrten Mitte Juli beginnt die Räumung Mitte August. Begleitet wird diese wissenschaftlich vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel. Ziel ist es, technische Anforderungen, mögliche Gefahren und Umweltbelastungen, die durch die Bergung entstehen könnten, zu identifizieren. Eine besondere Herausforderung dabei: Am Boden der Lübecker Bucht befinden sich ganze Munitionshaufen aus unterschiedlichsten Munitionstypen, Kisten, bei denen unklar ist, was sich in ihnen befindet, und sogar 500-Kilo-Bomben.