Wissenschaft - CO2-Speicherfunktion der Wälder nimmt ab
Wälder binden bisher jährlich etwa 7,8 Milliarden Tonnen CO2, ein Fünftel der menschengemachten Emissionen. Doch ihre Speicherfähigkeit ist durch Klimawandel, Abholzung und Waldbrände zunehmend gefährdet, wie eine Studie des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) zeigt. Über die Dringlichkeit eines stärkeren Waldschutzes, schnellerer Dekarbonisierung und nachhaltiger Landnutzung, um die Kohlenstoffspeicher zu sichern, sprechen wir mit Dr. Florian Humpenöder vom PIK.
Die Forschenden warnen, dass Klimastrategien die sinkende CO2-Aufnahme der Wälder berücksichtigen müssen, da Verzögerungen bei Waldschutz und Emissionsreduktion die Kosten für das Erreichen der Pariser Ziele drastisch erhöhen: Schon eine fünfjährige Verzögerung könnte die erforderlichen Maßnahmen zur Kompensation des verlorenen Kohlenstoffs deutlich verschärfen und die Kosten etwa verdoppeln.
Aktuelle Modelle überschätzen die zukünftige CO2-Speicherung, da sie Störungen wie Brände unterschätzen und den Düngeeffekt von CO2 überschätzen.