Rad'n'Roll - E-Mountainbiking: Fluch oder Segen für die Alpen?

Mountain-Biker mit E-Bikes in den Alpen
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Mountainbiken in den Bergen. Kein Auto weit und breit und das Alpenpanorama belohnt den schweißtreibenden Aufstieg. Doch mit E-Mountainbikes können immer mehr untrainierte Menschen Berge erklimmen und in unberührte Natur vorstoßen. Umweltschützer warnen vor Überlastung - Bergregionen hingegen setzen auf Fahrrad-Tourismus. Mehr zum Thema von radioeins-Fahrradexperte Henrik Barth.

radioeins-Fahrradexperte Henrik Barth berichtet, dass der Ferienort Aspen in den Rocky Mountains bereits viele Radwege für E-Bikes gesperrt hat. In Deutschland gibt es jedoch noch keine flächendeckenden Verbote. Der renommierte Alpenforscher Werner Betzing warnt, dass das gut ausgebaute Netz von Forst- und Almwegen im gesamten Alpenraum, von Wien bis Nizza, es E-Mountainbikern ermöglicht, in alle Winkel des Gebirges vorzudringen. Dies führt zu einer erheblichen Belastung der Natur, da nun viele Menschen in Höhen vordringen, die früher nur von sehr trainierten Personen erreicht wurden. Die Tiere werden gestört und die Vegetation leidet unter den schweren E-Bikes, die vor allem bergab deutliche Erosionsspuren hinterlassen.

Naturschutz und Tourismus in Einklang bringen

Die Schäden durch E-Mountainbikes werden nicht systematisch erfasst, da der Alpenraum zu groß ist. Dennoch zeigen sich an vielen neuralgischen Punkten die gleichen verheerenden Muster. Der Sportwissenschaftler Christian Mösch von der Uni Bern bestätigt in seiner Studie, dass E-Mountainbiking immer beliebter wird, insbesondere da die Winter wärmer und kürzer werden und E-Mountainbiking als Ganzjahressport punktet.

Lösungsansätze und Herausforderungen

Werner Betzing sieht nur eine Lösung: ein Fahrverbot für E-Mountainbikes, um die Alpen zu schützen und die Haftungsprobleme bei Unfällen zu minimieren. Der tourismuspolitische Sprecher der CSU-Fraktion, Thomas Holz, hält ein solches Verbot jedoch für schwierig umzusetzen, da die Wege meist über unterschiedliche Landkreise und Gemeinden führen. Zudem fehlt es an Personal für die Kontrolle. Auch die Suche nach ausgewiesenen Trails gestaltet sich schwierig, da viele Gebiete im Privatbesitz sind und die Eigentümer Entschädigungen verlangen könnten.