Wohnungsmarkt im Fokus - Zehn Jahre Mietpreisbremse: Eine ernüchternde Bilanz

Auf einem Klingelschild steht "bezahlbar" und "unbezahlbar" © IMAGO/Steinach
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Nach zehn Jahren zeigt sich, dass die Mietpreisbremse nicht die erhoffte Wirkung erzielt hat. Um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, sind mehr soziale Wohnungen und eine bessere Kontrolle der Mietpreisbremse notwendig, erklärte Matthias Günther, Chefökonom des Pestel-Instituts Hannover, auf radioeins. Der Staat muss aktiv werden, um die Wohnsituation zu verbessern.

Das wir alle wohnen müssen, egal ob Mieterin oder Eigentümer, ist klar, das Thema ist existenziell. In Berlin jedoch sind die Mieten im vierten Quartal des vergangenen Jahres so deutlich gestiegen wie in keiner anderen deutschen Stadt. Dabei hat der Bundestag die Mietpreisbremse genau vor zehn Jahren verabschiedet. Je nach Bundesland läuft diese Mitte oder Ende 2025 aus, in Brandenburg am 31. Dezember, in Berlin schon am 31. Mai. Was hat die Mietpreisbremse gebracht?

Matthias Günther, Chefökonom des Pestel-Instituts Hannover, erklärt auf radioeins, dass die Mietpreisbremse wenig Wirkung gezeigt hat. Die Wohnungspreise sind weiter gestiegen, oft schneller als die allgemeinen Lebenshaltungskosten. Ein Problem ist, dass die Mietpreisbremse leicht umgangen werden kann, da sie weder Neubauten noch möblierte Wohnungen betrifft.

Günther betonte, dass Neubau besser helfen würde als die Mietpreisbremse. Allerdings ist Bauland oft so teuer, dass sich Neubau nur für Luxusprojekte lohnt. Dies führt dazu, dass vor allem für wohlhabende Menschen gebaut wird.