Russland - Ein Jahr nach dem Aufstand: Wo sind die Wagner-Söldner heute?

Söldner der Wagner-Gruppe © picture alliance/dpa/TASS | Alexander Reka
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Was wurde aus den tausenden Privat-Söldnern der Wagner-Gruppe? Ein Jahr nach dem Aufstand der Wagner-Truppen berichtet Björn Blaschke darüber aus dem ARD-Studio in Moskau.

Am späten Abend des 23. Juni 2023 erklärte der Chef der so genannten "Wagner-Truppen", Jewgenij Prigoschin, das russische Verteidigungsministerium habe Stellungen seiner Leute angegriffen. Als Reaktion darauf starte er einen "Marsch der Gerechtigkeit" nach Moskau. Ein Aufstand: Nicht gegen Präsident Putin gewagt, sondern gegen die militärische Führung Russlands.

Monate zuvor hatten der damalige Verteidigungsminister, Sergej Schojgu, und der Chef des Generalstabes, Valerij Gerassimow, im Visier von Prigoschins Kritik gestanden. Ihm zufolge mangelte es den Wagnertruppen unter anderem an Munition.

In der Nacht vom 23. auf den 24. Juni besetzten die Aufständischen dann problemlos die Großstadt Rostow am Don. Andere rückten Richtung Moskau vor. Als sie bereits 200 Kilometer vor der Hauptstadt Russlands waren, vermittelte der belarusische Machthaber, so berichtet Alexander Lukaschenko selbst, einen Kompromiss: Ein Teil der Wagnertruppen ging nach Belarus, ein anderer wurde ins reguläre russische Militär eingegliedert. Zwei Monate später, im August 2023, verunglückte der Ex-Chef von "Wagner" mit seinem Privatjet über dem Gebiet Twer.