Politische Folgen nach dem Attentat auf Trump - Prof. Dr. Lammert über Trump: "Zuspitzen, radikalisieren, den Gegner diffamieren [...], das wird er auch wieder machen "

US-Flagge im Halbschatten © imago images/Xinhua
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Ein Mordanschlag auf den früheren US-Präsidenten Donald Trump hat für Entsetzen in aller Welt gesorgt. Trump hat nach dem Attentat in seinen Stellungnahmen einen deutlich gemäßigten Ton angeschlagen. Es sei wichtiger denn, vereint zu sein, sagte Trump auf seiner Plattform Truth Social. Prof. Dr. Christian Lammert erklärte auf radioeins, dass wir einen Trump sehen werden, der vielleicht nicht ganz so radikal ist, "aber er kann gar nicht anders. Das ist sein politisches Selbstverständnis."

Zuspitzen, radikalisieren, den Gegner diffamieren – deswegen ist er so erfolgreich und das wird er auch wieder machen."

Prof. Dr. Christian Lammert

Das Bild geht um die Welt: Donald Trump, mit Blutspritzern im Gesicht, umringt von Secret Service Agenten, die Faust zur Siegespose in den Himmel gereckt. Nach dem überlebten Attentat ist der designierte Präsidentschaftskandidat beim Parteitag in Milwaukee. Der Boulevardzeitung New York Post hat er schon ein Interview gegeben und gesagt er wolle seine ursprünglich geplante angriffslustige Rede verwerfen. Stattdessen wolle er jetzt versuchen das Land zu einen.

Über die politischen Folgen dieses Attentats sprachen wit mit dem Experten für US-Politik vom John-F.-Kennedy-Institut für Nordamerikastudien der Freien Universität Berlin - Prof. Christian Lammert.

Harald Welzer © imago images/Future Image/Dwi Anoraganingrum
imago images/Future Image/Dwi Anoraganingrum

Kommentar von Harald Welzer - Biden nach Trump-Attentat: "Wir lösen unsere Meinungsverschiedenheiten an der Wahlurne, [...] nicht mit Kugeln"

Nach dem mutmaßlichen Attentat auf Donald Trump am Samstag, hat sich Joe Biden an die Nation gewandt. In einer Fernsehansprache hat er vor Gewalt im Wahlkampf gewarnt und gesagt: "Wir lösen unsere Meinungsverschiedenheiten an der Wahlurne, [...] nicht mit Kugeln". Ein Kommentar dazu von Harald Welzer.

Screenshot zeigt verletzten Donald Trump © IMAGO / ZUMA Press Wire
IMAGO / ZUMA Press Wire

USA - Trump bei Wahlkampfauftritt verletzt - heute beginnt der Nominierungsparteitag der Republikaner

Es war knapp: Kurz vor dem heute beginnenden Nominierungsparteitag der Republikaner für die Präsidentschaftskandidatur wurde Samstagabend (Ortszeit) ein Attentat auf Ex-US-Präsident Donald Trump verübt. Bei einer Wahlkampfveranstaltung in der Kleinstadt Butler im US-Bundesstaat Pennsylvania wurde Trump zu Beginn seiner Rede angeschossen und am Ohr verletzt. Ein Mann, der sich in Trumps Nähe aufhielt, wurde getötet. Zwei weitere Besucher der Veranstaltung wurden verletzt.