Garnisonkirche in Potsdam - Oberbürgermeister Schubert: Müssen Brüche an diesem Ort sowohl architektonisch als auch inhaltlich aushalten

Blick auf Garnisonkirche in Potsdam © IMAGO / Martin Müller
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Der wiedererrichtete Turm der Garnisonkirche in Potsdam wird heute nach fast sieben Jahren Bauzeit eröffnet. Bei einem Festakt wird Bundespräsident Steinmeier als Schirmherr des Projekts eine Ansprache halten. Zur Eröffnung sind auch Proteste von Kritikern des Wiederaufbaus angekündigt, für sie ist die Garnisonkirche ein historisch belasteter Ort. Wir sprachen mit Potsdams SPD-Oberbürgermeister Mike Schubert, der sagte, "dass wir noch viel Diskussion an diesem Ort führen müssen und das ist auch gut so."

Ich glaube, das ist die Herausforderung, der sich die Gesellschaft stellen muss: Dass diese Kirche in ihrer alten Form ein genau solcher Ort war. Aber genau diese Einseitigkeit der Betrachtung ist das Schwierige. Die historische Einordnung der Garnisonkirche geht noch weiter. Wenn man sich mit Befürwortern unterhält, dann werden die eher in den Mittelpunkt rücken, dass diese Kirche zu Zeiten der DDR geschliffen worden und ein Rechenzentrum draufgesetzt worden ist. Und zwar genau auch, um damit einen Mythos zu begründen, nämlich den Mythos, Kirche braucht man in dieser Gesellschaft überhaupt nicht. Und dieses Spannungsfeld auch auszuhalten, ich glaube, dass ist das Wichtige, was uns dieser Ort geben kann."

Mike Schubert, SPD-Oberbürgermeister von Potsdam